• 07.06.2004 12:06

  • von Fabian Hust

Mosley will Todt als neuen FIA-Präsidenten

FIA-Präsident Mosley plant eine Umstrukturierung beim Automobilweltverband und wünscht sich Todt als seinen Nachfolger

(Motorsport-Total.com) - Max Mosley ist in der Formel 1 der zweitmächtigste Mann hinter Bernie Ecclestone. Der 63-Jährige steht seit 1991 an der Spitze des Automobilweltverbandes FIA, wurde 2001 für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Nach deren Ablauf Ende 2005 möchte sich der Brite nicht noch einmal zur Wahl aufstellen lassen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley hofft, dass Jean Todt nach seiner Ferrari-Zeit zur FIA geht

In einem vertraulichen Brief an die mehr als 150 Präsidenten der Mitglieder der FIA, darunter auch der deutsche Automobilklub ADAC, hat Max Mosley die Umstrukturierung der FIA angekündigt. So möchte Mosley die Rolle des FIA-Präsidenten auf zwei Personen aufteilen. Der Präsident soll sich in Zukunft primär um die politischen Themen kümmern. Der Vize-Präsident (im Moment mit Marco Piccinini besetzt) soll in Zukunft die sportlichen Belange des Automobilweltverbandes leiten und dem Weltmotorsportrat vorstehen.#w1#

Geht es nach Mosley, dann wird Ferrari-Rennleiter Jean Todt zum Vize-Präsidenten ernannt, das berichtet die britische Ausgabe der 'F1 Racing' in der Juli-Ausgabe. Der Franzose würde zu einem späteren Zeitpunkt zum Präsidenten der FIA aufsteigen, wenn Max Mosley von seinem ehrenamtlichen Posten zurücktritt: "Wenn Sie zustimmen, dann gäbe es natürlich keinen Grund, warum der Vize-Präsident später nicht zum Präsidenten gewählt werden sollte", schreibt Mosley in seinem Brief an die FIA-Mitglieder.

"Todt hat in jedem bedeutenden Motorsportbereich gearbeitet und gewonnen", wird Mosley vom Fachblatt zitiert. "Ich denke, dass er die einzige Person ist, die das getan hat." Der Brite glaubt, dass der Franzose nach seiner Zeit bei Ferrari den Wunsch verspüren könnte, dem Motorsport in einem noch größeren Rahmen verbunden zu bleiben. "Und wenn er das tut, dann denke ich, wäre er sehr wirkungsvoll. Ich glaube, er wäre brillant."

Einige der anderen Namen, wie zum Beispiel Jackie Stewart, die mit einer FIA-Rolle in Verbindung gebracht wurden, hält Max Mosley nicht für kompetent genug. Wichtig sei, dass man sich ganz genau im modernen Motorsport auskennt und die Politik des internationalen Sports gut einschätzen kann: "Wenn aus irgendeinem Grund Piccinini nicht mehr länger in der Rolle des Vize-Präsidenten sein möchte, und Todt den Posten möchte, und er nicht länger bei Ferrari arbeitet, dann wäre ich dumm, 'Nein' zu sagen."

Der Vorschlag von Max Mosley soll bei der FIA-Generalversammlung am 1. Juli verhandelt werden. Sollten die Mitglieder dem Vorschlag zustimmen, so könnte die neue Struktur nach den FIA-Wahlen im Oktober 2005 in Kraft treten. In diesem Fall könnte auch ein neuer Vize-Präsident gewählt werden. Ferrari-Rennleiter Jean Todt hat sich jedoch bis Ende 2006 an Ferrari gebunden.