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Mosley will Ecclestone zu sich in die FIA holen
Bernie Ecclestone hat ein Angebot vorliegen, wieder in die FIA zu wechseln - Teams und Hersteller würden dies sicher begrüßen
(Motorsport-Total.com) - Im Machtkampf um die Königsklasse des Motorsports zeichnet sich an einer Nebenfront eine unerwartete Wende ab: Bernie Ecclestone, derzeit zu 25 Prozent an der Formel-1-Holding 'SLEC' beteiligt und verantwortlich für alle kommerziellen Belange, könnte seine Rolle im Sport neu definieren und ins Lager der FIA wechseln.

© xpb.cc
Ecclestone und Mosley: Bald wieder unter dem Banner der FIA vereint?
Dies erklärte zumindest FIA-Präsident Max Mosley gestern in Monaco gegenüber dem 'Guardian': "Ich habe Millionen von Dingen, die mich beschäftigt halten, und eine Verpflichtung von Bernie wäre eine sehr zufrieden stellende Möglichkeit, unsere aktuellen Probleme zu lösen. Seine Aufgabe wäre es, sich ausschließlich mit den Problemen der Formel 1 aus Sicht der Sporthoheit FIA zu beschäftigen", teilte der 65-Jährige mit.#w1#
Mosley drängt Ecclestone auf eine rasche Entscheidung
Mosley hat seinen langjährigen Wegbegleiter und Freund bereits darauf angesprochen, drängt auch auf eine Entscheidung, aber: "Bernie hat bisher noch nicht zu- und auch nicht abgesagt", sagte er. Zwar signalisiert Ecclestone prinzipiell Interesse, allerdings müsste er sich dann von den 25 Prozent seiner Anteile an der 'SLEC' trennen. Dies würde automatisch bedeuten, dass er mit der kommerziellen Kontrolle der Formel 1 nichts mehr zu tun hätte.
"Ich ziehe das Angebot, das mir Max vorgelegt hat, derzeit ernsthaft in Betracht", goss der 74-Jährige selbst zusätzliches Öl ins lodernde Gerüchtefeuer. "Drängt er auf eine Entscheidung? Irgendwie schon. Ich denke, der Job ist auf bestimmte Art und Weise sehr ansprechend, weil man sich mit jedem Bereich der Formel 1 beschäftigen muss, aber ich müsste mich dafür aus den kommerziellen Bereichen zurückziehen."
Sinn machen würde eine derartige Rochade wohl, schließlich ist Ecclestone nicht mehr der Jüngste. Als Vizepräsident der FIA - nach seinem Rückzug von seinem eigenen Brabham-Team im Jahr 1987 füllte er diese Position ja schon einmal aus - würde er der Formel 1 verbunden bleiben, ohne sich die ständigen Rechtsstreits mit den Banken, die die restlichen 75 Prozent der 'SLEC' halten, antun zu müssen. Gleichzeitig würde ihm ein Verkauf seiner 'SLEC'-Anteile viel Geld einbringen.
Mit Ecclestone hätten die Teams mehr Freude als mit Mosley
Auch Mosley wäre für eine rechte Hand wie Ecclestone mehr als dankbar, schließlich haben zuletzt mehrere Teamchefs angekündigt, dass sie mit der FIA nicht mehr verhandeln wollen, solange sie unter Mosleys Führung steht. Der Brite steht seit seiner angeblich undemokratischen Durchsetzung des neuen Reglements im Kreuzfeuer der Kritik. Ecclestone gilt hingegen auch als Vertrauter der Teams und würde somit ein ideales Bindeglied zwischen den Fronten bilden.
Fraglich ist allerdings, was mit der 'SLEC' passieren würde, falls Ecclestone aussteigen sollte. Denkbar wäre, dass die Banken ihre Anteile - was sie schon lange vorhaben - an die Teams beziehungsweise an die Automobilhersteller verkaufen, womit deren Wunsch nach mehr Mitspracherecht und einer gerechteren Einnahmenverteilung endlich erfüllt wäre. Allerdings dauert das Einfädeln eines solchen Deals zumindest einige Monate.

