Mosley nimmt Pläne der Hersteller nicht ernst

FIA-Präsident Max Mosley ist enttäuscht, dass nicht alle Teams an einem Strang ziehen, gibt einer Konkurrenzserie aber keine Chance

(Motorsport-Total.com) - Der Machtkampf hinter den Kulissen der Formel 1 mit der FIA, Bernie Ecclestone, Ferrari, Red Bull und Jordan auf der einen sowie den restlichen sieben Teams und fünf Automobilherstellern auf der anderen Seite geht unverändert weiter. Allerdings gibt FIA-Präsident Max Mosley der für 2008 geplanten Konkurrenzrennserie nicht den Funken einer Chance.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley bringt die Teams nicht dazu, wieder mit ihm zu verhandeln

"Ich glaube nicht, dass es auch nur die geringste Möglichkeit einer separaten Konkurrenzmeisterschaft gibt. Das wissen auch die Teams", erklärte der Brite, der sich heute Nachmittag in Barcelona der Weltpresse stellen wird. "Es ist Aufgabe der FIA, einen Konsens zu erreichen. Wenn die sieben Teams aber nicht zu den Meetings kommen und sich nur beschweren, wird es keine Lösung geben. Ich halte ihr Verhalten für nicht gerade klug."#w1#

Erst im August wollen die Hersteller wieder verhandeln

Status quo ist ja, dass sich die Anti-FIA-Fraktion bis August mehrere Male treffen will, um in vier Arbeitsgruppen die Richtlinien für die Zukunft des Grand-Prix-Sports ab 2008 zu erstellen. Die entsprechenden Dokumente sollen dann der FIA und Ecclestone präsentiert werden und als Grundlage für künftige Reglemententwürfe gelten. Nur unter dieser Voraussetzung können sich die sieben Teams und fünf Hersteller eine Rückkehr an den Verhandlungstisch vorstellen.

Umgekehrt beharrt die FIA auf ihrem Standpunkt, dass sie nur jene Teams an der Zukunftsgestaltung mitwirken lassen will, die sich schon jetzt langfristig der Formel 1 gegenüber verpflichten, wie es beispielsweise Ferrari getan hat. All jene, die sich mit den Herstellern an einen Tisch setzen, lädt die FIA zwar ebenfalls zu ihren Meetings ein, doch unter den Herstellerteams gibt es offenbar eine Übereinkunft, vorerst nicht mit der FIA zu verhandeln.

Mosley lädt alle Teams zu seinen Meetings ein

"Das eigentliche Thema in der Formel 1 ist, den technischen Aufwand für die Zukunft zu bestimmen", so Mosley. "All dies wird allerspätestens Mitte 2007 aktuell - unabhängig davon, für welche der beiden Seiten sich die sieben Teams entscheiden werden. Die Regeln werden derzeit mit jenen Teams ausgearbeitet, die zu unseren Meetings kommen, wobei ich sagen muss, dass es sogar leichter ist, ohne diese ständigen Streitereien auf einen Nenner zu kommen."

Dass er selbst nicht mehr allzu beliebt ist, ist Mosley bewusst: "Aus irgendeinem Grund haben Ron Dennis und - in geringerem Ausmaß - Frank Williams große Probleme mit mir. Sie werfen mir vor, dass ich beliebig meine Entscheidungen treffe, aber sie setzen sich ja nicht mit uns an einen Tisch, um darüber zu reden. Eines der Probleme dieses Geschäfts ist, dass es einige massive Egos gibt, aber nicht die Infrastruktur, um sie zu tragen", lästerte der FIA-Präsident.