• 31.05.2001 22:28

  • von Marcus Kollmann

Mosley: Probleme zeigen, dass nicht geschummelt wurde

FIA-Präsident Mosley beteuert, dass kein Team früher eine illegale "Launch-control" eingesetzt hat, sehr wohl aber die Traktionskontrolle

(Motorsport-Total.com) - Seitdem die elektronischen Fahrhilfen wie die Traktionskontrolle, die Launch-control oder das Automatikgetriebe erlaubt sind, ist in der Formel 1 etwas Ruhe eingekehrt - die Anfragen an die FIA, ob eingesetzte Techniken der Konkurrenz dem Reglement entsprechen, beziehen sich jetzt vermehrt auf die Aerodynamik und nicht mehr auf die Elektronik. In den letzten drei Jahren war das ganz anders.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen (McLaren-Mercedes)

Teams wurden verdächtigt, sie hätten eine Launch-control an Bord

Einige Teams wurden vor der Freigabe der Launch-control bezichtigt, sie würden diese Fahrhilfe trotz eines Verbots einsetzen und die sensationellen Starts von McLaren-Mercedes in den Jahren 1998 und 1999 sowie später die Raketenstarts von Jacques Villeneuve riefen ebenfalls die Konkurrenz auf den Plan, dass hier eine Startautomatik am Werk sein könnte, was aber nach Aussage der FIA nicht der Fall war.

Für FIA-Präsident Max Mosley sind die zahlreichen Probleme der Teams mit der neuen Technik der beste Beweis dafür, dass kein Team geschummelt hatte: "Im letzten Jahr bekamen wir viele informelle Beschwerden, dass ein oder mehrere Top-Teams eine illegale Launch-control einsetzen", wird der Brite vom Fachmagazin 'Autosport' zitiert. "Doch den Gegenbeweis konnte man leicht sehen, wenn die Hinterräder durchdrehten. Jetzt, wo die Systeme erlaubt sind, ist es völlig klar, dass die Anschuldigungen grundlos waren, da so viele Teams ihre Schwierigkeiten haben, ihre Launch-control zuverlässig zum Arbeiten zu bekommen. Wie wir gesehen haben, hatte jedes einzelne Team so seine Problemchen."

Dass Top-Teams wie Ferrari schon zu Anfang der Saison Systeme eingesetzt haben, die denen der Traktionskontrolle nahe kommen, ist längst bekannt, aber sie waren nun einmal nicht illegal. Der Präsident des Automobilverbandes FIA bestätigt aber im gleichen Atemzug, dass ein Team in den letzten Jahren einmal geschummelt hat: "Die Teams hatten schon immer ausgeklügelte Motor-Management-Systeme, aber eine echte Traktionskontrolle - mit der Ausnahme eines konkreten Falls vor einiger Zeit - wurde nicht eingesetzt und mit Sicherheit nicht in der letzten Saison."