• 31.05.2001 12:21

  • von Marcus Kollmann

Irvine schlägt Jean Todt als Ecclestone-Nachfolger vor

Der Jaguar-Pilot sieht in Ferraris Sportdirektor Jean Todt den idealen Nachfolger von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 macht sich Gedanken. Nicht über die von den Herstellern geplante Konkurrenzserie oder gar die neuesten Spekulationen im Paddock, sondern darum, wer nach der Ära Ecclestone die Fäden hinter den Kulissen der Königsklasse ziehen soll. Während McLaren-Teamchef Ron Dennis vor kurzem kein Interesse signalisierte und erklärte, dass es zu dem langweiligsten gehöre, was er sich vorstellen könne, hat nun Jaguar-Pilot Eddie Irvine seinen ehemaligen "Vorgesetzten" bei Ferrari, Sportdirektor Jean Todt, ins Gespräch gebracht.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Eddie Irvine sieht in Jean Todt den Nachfolger von Bernie Ecclestone

Ecclestone selbst ist mittlerweile 70 Jahre alt und musste nach einer Bypass-Operation vor 2 Jahren seine Aktivitäten in der Formel 1 etwas einschränken. Jüngst verkaufte er Anteile am Milliarden-Zirkus an die Kirch-Gruppe. Teams und Fahrer sind sich aber einig, dass an der Spitze der Formel 1 auch zukünftig eine Einzelperson stehen sollte.

Während Ecclestone derzeit noch keine Ambitionen hegt abzutreten und erklärte, der richtige Nachfolger wäre ihm noch nicht begegnet, ist Irvine, der zwischen 1996 und 1999 bei Ferrari fuhr, überzeugt, dass Todt der ideale Nachfolger des Briten wäre. Todt selbst trägt in der Formel 1 den Spitznamen "Napoleon".

"Jean Todt ist der richtige Mann für diesen Job. Er ist ehrlich, aufrichtig, intelligent und fair. Ich bin ganz sicher, dass er ein guter Nachfolger von Bernie Ecclestone wäre", so der Nordire, der letzten Sonntag in Monaco als Dritter die Ziellinie überquert hatte.

Überzeugt von Todt ist der 35-Jahre alte Irvine vor allem deshalb, weil der Franzose in seinen Augen großen Anteil daran trägt, dass sich Ferrari in den letzten Jahren zu einem Weltmeisterteam entwickelt hat. In schwierigen Zeiten, als der Stuhl von Todt bei Ferrari wackelte, gab er nicht auf und konnte sich allen Entlassungsrufen zum Trotz bei der Scuderia halten. Darüber hinaus ist er in der Formel 1 eigentlich bei allen Teams beliebt.

Einziges Problem: Todt unterzeichnete erst in den letzten Tagen einen verlängerten Vertrag mit Ferrari, der ihn bis Ende 2004 in den Diensten des Teams aus Maranello stehen sieht. Sollte sich Bernie Ecclestone also plötzlich aus der Formel 1 verabschieden, würde Todt somit erst einmal nicht in Frage kommen. Gefahr, dass "Big Bernie" das Handtuch relativ früh wirft, dürfte derzeit wohl aber nicht bestehen.