• 13.04.2002 16:21

  • von Fabian Hust

Mosley kritisiert JPM und Risikobereitschaft der Fahrer

FIA-Präsident Max Mosley hat die Fahrer davor gewarnt, wegen der gestiegenen Sicherheit der Autos leichtsinniger zu werden

(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Max Mosley sieht die Entwicklung der Formel 1 zurzeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zwar werden die Autos sicherer und sicherer, dafür steigen aber die Kurvengeschwindigkeiten derzeit an, was sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen dürfte, da das Chassis-Reglement konstant bleibt und die Reifen besser werden. "Ich bin über die Kurvengeschwindigkeiten besorgt", so Mosley in Imola und ließ durchblicken, dass man darüber nachdenke, das Reifenreglement abzuändern, um den Reifen etwas Grip zu rauben.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley warnt die Fahrer vor unbedachten Aktionen

Verantwortlich für die Sicherheit aller Beteiligter sind nach Einschätzung von Mosley in erster Linie aber die Fahrer selbst. Der Brite ist besorgt über die in letzter Zeit vermehrt vorkommenden Unfälle, die dieser auf die höhere Risikobereitschaft der Fahrer schiebt, die wissen, dass sie sich bei einem Unfall wegen der gestiegenen Sicherheit der Autos weniger gefährden: "Ich habe Angst, dass wir mehr Kollisionen sehen werden. Je sicherer die Autos werden, desto mehr können die Fahrer mit den Autos an das Limit gehen, denn sie wissen, dass eine Kollision sie nicht zwangsläufig verletzt."

"Ich bin natürlich sehr zufrieden, dass dies der Fall ist, aber psychologisch ist es so, dass man vor 40 Jahren nicht so viel Risiko einging wie heute. Damit will ich sagen, dass es dumm ist, wenn die Fahrer gegenüber der Presse dermaßen aggressive Töne anklingen lassen, denn es ist und bleibt ein gefährlicher Sport. Wir können Unfälle haben und wenn die Äußerungen derart ausfallen, dann kann das nach einem Unfall nach Außen hin Folgen für den Sport haben", warnt der FIA-Präsident vor einem Unfall der nicht glimpflich endet.

Mosleys Worte gelten allen Fahrern, doch vor allem Juan-Pablo Montoya, der nach der Kollision mit Michael Schumacher in Brasilien anklingen gelassen hatte, er wisse nun, dass die Rennleitung Schumachers angeblich unfaire Manöver als legal einstufe und werde das nun in Zukunft genauso handhaben und somit anderen Fahrern den Frontflügel abfahren, ist Mosley sauer aufgestoßen: "Die Fahrer wissen, dass sie mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit benachteiligt sind oder aus dem Rennen geworfen werden, wenn sie miteinander kollidieren, es gibt also eigentlich keinen Anreiz, dies zu tun."

Mosley feuert einen eindeutigen Warnschuss in Richtung jener Fahrer, die über die Stränge schlagen: "Wir wollen uns nicht in solche Dinge einmischen, aber wenn jemand beginnt, dem Sport durch seine Aktionen zu schaden, dann müssen wir es tun." Ferner führte Mosley an, dass Fahrer die Entscheidungen der FIA kritisieren dürfen, so lange sie mit ihren Aussagen nicht dem Sport schaden: "So lange die Interessen der Formel 1 nicht in Gefahr sind, sind andere Meinungen im Verbund mit den Medien Teil des Sports und bereiten uns keine Sorgen."