• 13.04.2002 12:59

Mosley: "Der Druck wird größer"

Nach der Kirch-Pleite sind die Zukunftschancen für eine einheitliche Formel 1 zusammen mit den Automobilherstellern gestiegen

(Motorsport-Total.com/sid) - Max Mosley sieht nach der Kirch-Pleite die Zukunftschancen für eine einheitliche Formel 1 ohne die angedrohte Konkurrenzserie der Autohersteller gestiegen. "Ich denke, dass wir einen Deal zu Stande bringen werden. Der Druck auf alle wird größer, weil die Sponsoren zu fragen beginnen, was in fünf Jahren passiert", sagte der Präsident des Automobilweltverbandes FIA in Imola. Seiner Meinung nach seien Verhandlungen der Autohersteller mit den Banken über eine Übernahme von Kirch-Anteilen wahrscheinlich.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley erwartet schon bald eine Einigung mit den Automobilherstellern

Spitzenvertreter der in der Formel 1 direkt involvierten Autohersteller ? Mercedes-Benz, BMW, Fiat (Ferrari), Ford (Jaguar Racing), Toyota, Renault und Honda ? trafen sich am Samstag am Rande des Großen Preises von San Marino zu Gesprächen. Die Firmen verlangen schon seit längerem für ihre Investitionen in die Formel 1 mehr Anteile an den TV- und Vermarktungseinnahmen. Als Druckmittel dient die nach dem Auslaufen des Concorde-Agreements der Formel 1 Ende 2007 mögliche Hersteller-WM.

Die Kirch-Pleite könnte nun den Ausschlag für eine Entscheidung zugunsten einer einheitlichen Formel 1 geben. Der Medienkonzern besitzt direkt und indirekt über 75 Prozent der Anteile an der Formel-1-Vermarktungsgesellschaft SLEC. Diese dürften im Zuge des Kirch-Insolvenzverfahrens zum Verkauf anstehen. Das Unternehmen hatte sie als Sicherheiten für Kredite bei Gläubigerbanken verwendet.

Bisher lehnen die Autohersteller einen direkten Kauf der Rechte ab. Möglich wäre aber auch ein Umweg über Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, der angeblich bereits Interesse an einem Rückkauf der Anteile für 800 Millionen Euro angemeldet habe. Der Verkauf an Kirch hatte ihm zuvor 1,6 Milliarden Euro eingebracht.

"Ansonsten wird die Formel 1 nicht groß von der Kirch-Situation beeinflusst. Im Fußball bekommen viele Vereine Geld von Kirch, bei uns ist es genau umgekehrt: Kirch bekommt Geld von der Formel 1", so Mosley. Bei einem möglichen Verkauf von Kirchs SLEC-Anteilen werde die FIA notfalls ihr Vetorecht nutzen, um die Zukunft der Formel 1 zu sichern.

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