• 20.06.2006 17:53

  • von Marco Helgert

Mosley hält an den FIA-Plänen fest

FIA-Präsident Max Mosley ignoriert die Kritik der Hersteller an den Zukunftsplänen, denn ohne Kostensenkung würde der Schaden riesig sein

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat den Weg in die Zukunft für die Formel 1 bereitet - Präsident Max Mosley legte die Vorhaben in Silverstone in einem seiner bekannten Monologe ausführlich dar. Dass er mit Motorenhomologation und Techniken zur Energiespeicherung nicht nur Freunde gewinnen würde, war abzusehen, doch der Engländer rückt keinen Millimeter von seinem Vorhaben ab.

Titel-Bild zur News: FIA-Präsident Max Mosley

FIA-Präsident Max Mosley hält fest an seinem eingeschlagenen Weg fest

Daran kann auch die Kritik einiger Hersteller nichts ändern, die fürchten, dass das "Technologieschaufenster" der Formel 1 durch die Maßnahmen zur Kostenreduktion verhangen werden könnte. Honda drohte - wenn auch ganz leise - sogar mit einem Formel-1-Rückzug angesichts der angedachten Maßnahmen.#w1#

"Für mich stellt es sich so dar, dass wir die Teams vor sich selbst schützen müssen", so Mosley in seiner Kolumne in der 'F1 Racing'. "Das heißt, wir müssen den Umfang der Entwicklungen beschränken, die Formel 1 als am weitesten fortgeschrittene Technologie im Motorsport aber belassen."

Für ihn ist die Kostenreduktion genau der richtige Weg. "Wenn die Budgets geringer sind, dann werden wir eine bessere und viel wettbewerbsfähigere Meisterschaft haben", schreibt er weiter. "Es wird Proteste und Drohungen geben, aber die hatten wir auch, als wir die Qualifyingautos untersagten, die Parc-Fermé-Bedingungen am Samstag einführten und von drei Motoren je Wochenende auf einen Motor für zwei Rennwochenenden umschwenkten."

"Jedes Mal gab es einen riesigen Aufschrei, aber nun möchte kein Team die alten Zeiten zurückhaben", fuhr er fort. Zudem sei es wichtig, die Weichen für die Zukunft so zu stellen, um unabhängiger von den Herstellern zu werden. Die Budgets der großen Teams, oftmals getragen durch Finanzspritzen der Automobilkonzerne, würden den Sport ansonsten allmählich ruinieren.

"Sie richten damit Schaden an, nicht nur bei den Aktionären, deren Geld sie verschleudern, sondern auch im Sport", so Mosley. "Der Schaden findet dabei auf zwei Arten statt. Zum einen werden wir sie verlieren. Automobilhersteller haben finanzielle Höhen und Tiefen. Und wenn sie in einem Tief stecken, dann hören sie auf, wenn es ihnen viel Geld spart."

Doch auch in Hochzeiten würden sie der Formel 1 durch zu hohe Budgets Schaden zufügen. "Je mehr Geld ein Team ausgibt, desto geringer wird die Anzahl der wirklichen Gegner und desto ärmer der Wettbewerb", erklärte er. "Von der sportlichen Sicht aus kann man nur verlieren, und auf der geschäftlichen Seite ist es einfach eine unsinnige Verschwendung."