Mosley: Formel 1 ist "außer Kontrolle" geraten

FIA-Präsident Max Mosley findet, dass die Geldvernichtungsmaschine Formel 1 so schnell wie möglich eingebremst werden muss

(Motorsport-Total.com) - Während sich heute in London neun von zehn Formel-1-Teams - Ferrari glänzt wieder einmal durch Abwesenheit - treffen, um weitere kostensenkende Maßnahmen zu besprechen, hat FIA-Präsident Max Mosley noch einmal klar gemacht, dass die Ausgabenseite in der Königsklasse so schnell wie möglich reguliert werden muss.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

FIA-Präsident Max Mosley hält an seinen Reformplänen beharrlich fest

"Es ist nicht tragbar, dass die Teams 200 Millionen Euro pro Jahr für ihr Motorenprogramm ausgeben", erklärte er gegenüber 'Crash.net' in Paris. "Oder anders gesagt: Ein paar Teams beschäftigen 1.000 Mitarbeiter, um zwei Autos auf die Startaufstellung zu bekommen. Selbst ein Viertel dessen - 250 Leute, die ihr Leben nur damit verbringen, zwei Formel-1-Autos einsatztauglich zu machen - wäre noch sehr extravagant. Das ist total außer Kontrolle geraten."#w1#

Gleichzeitig betonte Mosley aber, dass es im Moment "eine gesunde Diskussionsbereitschaft" gibt, wie die letzten Treffen der Teamchefs bewiesen haben. Auf diese Impulse sei es auch zurückzuführen, dass mit Red Bull Racing ein neuer Rennstall aus dem bisherigen Jaguar-Team hervorgegangen ist, und auch die Projekte Midland und Dubai wären sonst nie zustande gekommen. Bekanntlich sind die derzeitigen Teams mit Ausnahme Ferraris dazu bereit, kostensenkende Maßnahmen in die Wege zu leiten.

Auch bei den Motoren will Mosley seinen Plan durchsetzen, die PS-Leistung zu reduzieren. Von derzeit 900 bis 950 PS soll das für 2006 vorgesehene 2,4-Liter-V8-Format einen Rückfall auf 700 bis 750 PS bringen. Man müsse wieder in "vernünftige Bereiche" kommen, so der FIA-Präsident: "Ich glaube, das ist unbedingt notwendig, denn nach derzeitigem Reglement steuern wir nächstes Jahr auf die 1.000 PS zu, geschweige denn 2006", sagte er 'Eurosport'.

Notfalls will Mosley dies auch vor Gericht durchziehen, denn der geplanten Klage von BMW, Honda und Mercedes gegen eine Änderung des Motorenformats gibt er keine Chancen: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns irgendein Richter auf dieser Welt korrigieren und sagen würde, 'Es ist nicht zu gefährlich, es ist okay, es kann weitergehen wie bisher'. Ich glaube, der Widerstand gegen die Änderung ist eine reine Zeitverschwendung."