Ecclestone will den Begriff "Grand Prix" schützen lassen

Um konkurrierenden Rennserien einen Strich durch die Rechnung zu machen, will Bernie Ecclestone den Begriff "Grand Prix" schützen lassen

(Motorsport-Total.com) - Schon Anfang November haben wir erstmals darüber berichtet, dass Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone den Begriff "Grand Prix" vor einigen Jahren rechtlich schützen lassen wollte, um zu verhindern, dass andere Rennserien ihre Rennen als Grand Prix vermarkten können. Der Brite will nun einen weiteren Versuch starten, sich dieses Recht exklusiv für die Formel 1 zu sichern.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

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Ecclestones Ansuchen wird derzeit von den Behörden bearbeitet, die entscheiden müssen, ob der Begriff allgemein gültig ist oder ob die Formel 1 darauf exklusiven Anspruch hat. Aller Voraussicht nach wird der 74-Jährige aber abblitzen, schließlich werden auch der Song-Contest, Tennis-Turniere oder Literaturwettbewerbe als "Grand Prix" ausgeschrieben. Angenommen, Ecclestones 'Formula One Licensing BV' schafft es dennoch, den Begriff "Grand Prix" eintragen zu lassen, würden sich beispielsweise die Song-Contest-Veranstalter strafbar machen.#w1#

Was der 74-Jährige bezwecken will, ist klar: Die Automobilhersteller planen ab 2008 ihre eigene 'Grand Prix World Championship', kurz 'GPWC', die für den Fall eines Ecclestone-Erfolgs bei den Behörden zumindest ihren Namen ändern müsste. Auch ein Grand Prix von Großbritannien in Silverstone unter 'GPWC'-Obhut wäre dann undenkbar - es sei denn, Ecclestone stellt gegen bare Münze Lizenzen aus, was er wohl kaum tun würde.

Schon vor Jahren hat sich seine 'Formula One Licensing BV' die Namensrechte für Begriffe wie "Formel 1" oder "F1" gesichert. Es folgte eine Kampagne gegen zahlreiche Medien, die in ihrem Namen entweder "Formel 1" oder "F1" führten und daran teilweise zugrunde gegangen sind. Berühmtester Präzedenzfall ist der Rechtsstreit um die Internetseite 'F1.com', den Ecclestone allerdings verloren hat. Inzwischen obliegt 'F1.com' freilich trotzdem seiner Kontrolle, seit er den Dienst aufgekauft hat.

Medien, die noch heute "Formel 1" oder "F1" in ihrem Namen tragen, haben jederzeit mit rechtlichen Konsequenzen aus dem Lager Ecclestones zu rechnen, sofern sie nicht im Besitz einer offiziellen Lizenz von der 'Formula One Licensing BV' sind. 'F1Total.com' ist jedoch als einziger Online-Dienstanbieter im deutschsprachigen Raum Halter einer solchen Lizenz und damit nicht von dieser Problematik betroffen.