Mosley: FIA-Strafe hart genug

FIA-Präsident Max Mosley ist zufrieden mit der Bewährungsstrafe gegen McLaren-Mercedes und lobt das Auftreten von Teamchef Martin Whitmarsh

(Motorsport-Total.com) - Der FIA-Weltrat hat heute Mittag in Paris entschieden, gegen McLaren-Mercedes in der Lügenaffäre keine weiteren Sanktionen zu verhängen, sondern lediglich eine Bewährungsstrafe auszusprechen. Sollte McLaren-Mercedes innerhalb der nächsten zwölf Monate noch einmal gegen Artikel 151c des Internationalen Sportkodexes verstoßen, dann droht eine Sperre für drei Rennen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley findet, dass der FIA-Weltrat die richtige Entscheidung getroffen hat

FIA-Präsident Max Mosley hält diese Strafe für "hundertprozentig gerecht", wie er nach der Urteilsverkündung mitteilte. "Sie haben uns demonstriert, dass sie eine komplette Veränderung ihrer Kultur in die Wege geleitet haben. Das ist ganz anders als früher. Unter diesen Umständen ist es besser, die Sache hinter uns zu lassen, was wir heute getan haben. Solange es nicht in Zukunft zu einem ähnlichen Vergehen kommt, ist diese Angelegenheit abgeschlossen."#w1#

"Bauernopfer" haben gefruchtet

Während einige Experten finden, dass die Silberpfeile mit einem blauen Auge davongekommen sind - im Vorfeld hatte man sogar über einen WM-Ausschluss spekuliert -, sagte Mosley klipp und klar: "Das finde ich nicht. Unterm Strich wurden diese Entscheidungen von Leuten getroffen, die nicht mehr involviert sind. Daher wäre es unfair gewesen, die Angelegenheit weiterzuverfolgen. Sie haben gelitten, denn sie haben alle Punkte von Australien verloren. Ich denke, das ist ausreichend."

"Unterm Strich wurden diese Entscheidungen von Leuten getroffen, die nicht mehr involviert sind." Max Mosley

Damit bestätigte der Brite, dass die Ereignisse der vergangenen Wochen, genauer gesagt die Entlassung von Sportdirektor Dave Ryan und das Niederlegen aller Formel-1-Funktionen von Ex-Teamchef Ron Dennis, die FIA besänftigt haben. Dennis gilt als Erzfeind von Mosley. Sein Nachfolger Martin Whitmarsh hingegen scheint mit dem eingeschlagenen Kuschelkurs Erfolg und bei der FIA tatsächlich etwas bewirkt zu haben.

Lob für Whitmarsh

"Martin Whitmarsh hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Er ist offensichtlich vollkommen offen und möchte mit uns kooperieren", gab Mosley zu Protokoll und fügte im Hinblick auf das milde Urteil des heutigen Tages an: "Unterm Strich wollen wir alle das Gleiche: eine erfolgreiche Weltmeisterschaft, bei der am Ende das beste Team gewinnt. Martin versteht das - und der Weltrat hat dementsprechend entschieden."

"Martin Whitmarsh hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen." Max Mosley

Nun können sich die Silberpfeile und Weltmeister Lewis Hamilton, der persönlich übrigens völlig ungeschoren davongekommen ist, wieder auf den Sport konzentrieren. Mosley geht davon aus, dass sich der Erfolg schon sehr bald wieder einstellen wird: "Man sollte nicht unterschätzen, wie schnell sich McLaren wieder aufrappeln kann. Sie sind eine sehr starke Organisation", meinte der FIA-Präsident abschließend.