• 03.09.2003 11:09

  • von Fabian Hust

Mosley: Ferrari hat Michelin nicht verpfiffen

Der FIA-Präsident will Gerüchte aus der Welt räumen, wonach Ferrari den Reifenhersteller der Konkurrenz angeschwärzt hat

(Motorsport-Total.com) - Direkt wollte es niemand der Michelin-bereiften Teams aussprechen, doch zwischen den Zeilen konnte man herauslesen, wen man hinter der Tatsache sieht, dass von heute auf morgen die Michelin-Pneus plötzlich eine zu breite Auflagefläche haben sollen und deshalb die Messmethode drei Rennen vor Saisonende verändert wird. "Wer wissen will, woher die Aktion kommt, muss nur eins und eins zusammenzählen", so Williams' Technischer Direktor Sam Michael.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley: Sieht er durch die rote Brille oder nicht?

Nun muss sich auch der Automobilweltverband FIA wieder einmal vorwerfen lassen, sich für Ferrari einzusetzen und nicht unparteiisch zu sein. Kaum ist Ferrari chancenlos und wird durch ein Michelin-Team überrundet, bremst die FIA die Konkurrenz ein, heißt es aus den Reihen der Kritiker. Die Formel 1 scheint ihren neuen Technikskandal zu haben und das ausgerechnet in einer Zeit, in der die "Königsklasse des Motorsports" dank spannender und abwechslungsreicher Rennen ihren Ruf bessert.

Was die Tadler lauter werden lässt: FIA-Präsident Max Mosley und der Technische Delegierte der FIA, Charlie Whiting, besuchten laut einem Bericht des 'Guardian' Ferraris Firmensitz in Maranello, trafen sich dort mit Ferrari-Teamchef Jean Todt, Technikdirektor Ross Brawn und Michael Schumacher, zwei Tage später wurde die Legalität der französischen Pneus in Frage gestellt: "Das Thema wurde angeschnitten aber nicht detailliert besprochen", wehrt sich Mosley. "Der Besuch hatte keinerlei Einfluss auf die Messung der Reifen."

Schon in Ungarn habe Whiting klar gemacht, dass man sich in Zukunft die "wahre" Reifenbreite anschauen wird: "Wir haben realisiert, dass unsere bisherige Messmethode vielleicht überdacht werden sollte. Wir haben Grund zu glauben, dass die Reifen in Ungarn nicht mit jenen beim Saisonstart identisch waren. Es könnte auch eine andere Art der Nutzung dieser Reifen gegeben haben." Die "Gummischlacht" geht also weiter und keiner weiß ob sie in Monza nicht eskalieren wird.