• 03.09.2003 10:44

  • von Fabian Hust

Alonso: "Nun dürfen wir vom Titel träumen"

Renault-Fahrer Fernando Alonso glaubt daran, dass er nach dem Sieg in Ungarn kommendes Jahr um den Titel fahren kann

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso war in Ungarn der achte Sieger, den die Formel 1 in der ungewöhnlich abwechslungsreichen Saison 2003 bisher gesehen hat. Die Vorstellung des Spaniers auf dem engen Kurs von Budapest war beeindruckend souverän, die Pole Position und der Sieg verdient. Man darf aber nicht vergessen, dass die Charakteristik des Kurses sehr speziell ist und sich eine solche Dominanz auf anderen Kursen derzeit wohl kaum wiederholen lässt.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Renault-Pilot Fernando Alonso träumt vom WM-Titel 2004

Im Hinblick auf kommendes Jahr können sich die Fans des Rennfahrers aus Oviedo jedoch berechtigte Hoffnungen machen, dass die Franzosen auch auf anderen Kursen siegfähig sind. Das einzige wirkliche Manko des aktuellen Pakets ist der fehlende Top-Speed, der sich auf schnellen Pisten negativ bemerkbar macht. Ein komplett neuer Motor, der wieder auf einen weniger radikal gewählten Zylinderkopföffnungswinkel setzt, soll den Anschluss an die Konkurrenz herstellen.

Bemerkenswert gut ist und bleibt die Traktion des Autos, so dass Fernando Alonso in Ungarn der Konkurrenz schon am Start auf und davonziehen konnte. Weil Jaguar-Pilot Mark Webber sich zwischen den Spanier und die Konkurrenz schob, konnte der 22-Jährige der Konkurrenz auf und davon fahren: "Das war bestimmt eine Hilfe aber ich traue mich zu sagen: Wir hätten auch ohne Webber dominiert", so Alonso gegenüber der 'Motorsport aktuell'.

Das Rennen selbst beschreibt Alonso als entspannt. In den ersten 20 Runden hätte er sich nichts "erzwingen" müssen, die restlichen 50 Runden sei er ohne Risiko gefahren und hätte locker eine halbe Sekunde pro Runde schneller fahren können? Was hinter sich geschah, konnte Alonso dennoch nicht verfolgen: "Wenn du in Führung liegst, konzentrierst du dich auf den Zweitplatzierten. Erst als ich später die TV-Aufzeichnung angesehen habe, konnte ich erfahren, was sonst alles vorgefallen ist."

Nach dem historischen Sieg ? Alonso ist nun der jüngste Grand-Prix-Sieger aller Zeiten ? gratulierte der spanische König per Telefon: "Wir haben drei oder vier Mal miteinander telefoniert. Der König ist ein großer Autosportfan", verrät Alonso. "Er ist irrsinnig stolz auf mich und war glücklich, die spanische Nationalhymne zu hören. Dann hat er mir eine große Zukunft gewünscht." Alonso will nun dafür sorgen, dass die Formel 1 in Spanien nicht mehr länger ein Schattendasein neben dem Fußball und dem Motorradsport führt. Der erste Schritt ist gewiss getan.

Zeit zum Feiern hatte Fernando Alonso übrigens nicht. Nach dem Rennen gab es kein rauschendes Fest: "Dazu war ich einfach zu müde." In der vergangenen Woche genoss der Rennfahrer ein paar freie Tage, hatte allerdings für seinen Arbeitgeber auch ein paar PR-Termine und sogar Zeit, ein wenig zu träumen: "Von nun an dürfen wir davon träumen, im kommenden Jahr ein Wörtchen um den Titel mitzureden."