• 02.09.2003 12:07

  • von Marcus Kollmann

Gascoyne: Private Testfahrten haben sich voll ausgezahlt

Mike Gascoyne erklärt die positiven Auswirkungen der privaten Tests auf andere Bereiche - Testbeschränkung kein Nachteil

(Motorsport-Total.com) - Als sich Renault, Jaguar, Jordan und Minardi für die Möglichkeit entschieden im Rahmen eines Grand Prix am Freitag zwei Stunden vor dem offiziellen Beginn des Rennwochenendes testen zu können, dafür aber eine Beschränkung auf 20 normale Testtage pro Saison akzeptierten, herrschte zunächst bei allen vier Teams etwas Skepsis ob sich die eigene Entscheidung als richtig erweisen würde.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Gascoyne sieht in den privaten Testfahrten nur Vorteile

Mittlerweile besteht aber kein Zweifel mehr, zumindest aus Sicht von Renault, dass man sich damals richtig entschieden hat. Nachdem nun die Front derer die vom Nutzen der Heathrow-Vereinbarung zunächst für ihr Team nicht überzeugt waren bröckelt, hat nun Mike Gascoyne noch einmal alle Vorteile der privaten Testfahrten aufgezählt.

"In diesem Jahr sind unsere Tests viel effizienter"

"Wann immer sich die Regeln verändern oder etwas verändert wird, um die bestehenden Möglichkeiten die man hat einzuschränken, versuchen wir das Maximum aus der uns zur Verfügung stehenden Zeit herauszuholen. In diesem Jahr sind unsere Tests viel effizienter. Wir konnten nicht nur am Freitagmorgen bei den Rennen mit drei Autos fahren, übrigens mit exzellenten Ergebnissen, sondern auch unsere Arbeitsweise bei den privaten Testfahrten besser anschauen."

Wer glaubt, dass Renault im Vergleich zu den die herkömmlichen Testtage nutzenden Teams in Sachen Weiterentwicklung einen Nachteil hätte, muss sich laut Mike Gascoynes eines Besseren belehren lassen. Das Gegenteil ist nämlich der Fall.

b#Private Testfahrten = Mehr Ressourcen für direkte Investitionen
in die Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit#b

"Interessant ist, dass wir jetzt schon tatsächlich mehr Testkilometer absolviert haben als im vorigen Jahr zu diesem Zeitpunkt. Die Tatsache, dass wir das mit weniger Tagen und reduzierten Kosten hinbekommen haben, hat in anderen Bereichen neue Ressourcen geschaffen. Wir konnten so Geld in den Windkanal oder in neue Teile für das Auto investieren. Alles in allem sind wir ein wesentlich effizienteres Team geworden."

Die Vorhersage, dass die sich dem Heathrow-Abkommen angeschlossenen Teams ab Mitte der Saison damit einen Nachteil in Sachen Weiterentwicklung eingehandelt hätten, ist laut Gascoyne also nicht zutreffend.

"Aufholjagd" nur möglich wenn man sich schneller als die Konkurrenz verbessert

"Ich denke, dass das Gegenteil der Fall ist. Wir haben uns in dieser Saison verbessert und zugelegt. Einen besseren Beweis als die vergangenen Rennen, in denen wir kontinuierliche Verbesserungen gemacht haben, die schlussendlich in den Sieg in Budapest mündeten, gibt es nicht. Um solche Schritte während einer Saison machen zu können, muss man sich schneller als die Konkurrenz verbessern. Vermutlich ist das die beste Bestätigung für die verbesserte Effizienz die uns gelungen ist."