• 02.09.2003 11:57

  • von Fabian Hust

Kann Michelin doch kurzfristig neue Reifen backen?

(Motorsport-Total.com) - Michelin-Sportdirektor Pierre Dupasquier reagierte auf den Beschluss des Automobilweltverbandes FIA, ab sofort die zulässige Auflagebreite der Reifen auch nach dem Rennen zu messen, mit Empörung. Man könne so kurzfristig bis Monza keine neuen Reifen entwickeln. Wer hinter der "Anschwärz-Aktion" steckt, ist dem Michelin-Kundenteam Williams klar: "Wer wissen will, woher die Aktion kommt, muss nur eins und eins zusammenzählen", so Williams' Technischer Direktor Sam Michael.

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Ob das Michelin wirklich nicht kurzfristig neue Reifen herstellen kann, darf bezweifelt werden, denn die Franzosen können alleine wegen ihres Standorts in Europa wesentlich schneller reagieren als Bridgestone. Das unterstützt auch eine Aussage von Dupasquier: "Es war ein großes Hindernis, dass wir in der Sommerpause nicht testen konnten, aber die Computer-Simulationen werden effizienter und effizienter. Wir haben seit Beginn der Saison so viele Daten gesammelt, dass die Simulationen verfeinert worden sind und nun der Realität sehr nahe kommen."

Allerdings muss einschränkend gesagt werden, dass die Daten, die Michelin sammelte, auf den breiteren Vorderreifen beruhen, die Michelin nach eigenen Angaben schon seit Imola 2001 benutzt, was Ferrari-Rennleiter Jean Todt gegenüber der 'Autobild motorsport' zu folgendem Kommentar hinreißen lässt: "Wenn Michelin die breiten Reifen schon seit Imola 2001 benutzt, können sie froh sein, dass es erst jetzt aufgefallen ist."