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Mortara hat keine Hoffnungen auf ein Formel-1-Cockpit

Edoardo Mortara hat die Hoffnungen auf ein Formel-1-Cockpit begraben - Die Königsklasse ist zu teuer für einen Nachwuchspiloten ohne finanzielle Unterstützung

(Motorsport-Total.com) - Titelgewinne in Nachwuchsklassen müssen nicht automatisch in ein Formel-1-Cockpit führen. Nico Hülkenberg hat alles auf seinem Weg in die Königsklasse gewonnen und steht nach einem Jahr bei Williams ohne Job da. Im Gegensatz dazu hat Weltmeister Sebastian Vettel "nur" die Formel-BMW für sich entschieden und erst in der Formel 1 wieder einen Titel gewonnen. Probleme hat derzeit auch der Formel-3-Euroserie-Meister Edoardo Mortara. Ohne finanzielle Unterstützung sieht es für den zweifachen Macao-Sieger für das kommende Jahr schlecht aus.

Titel-Bild zur News: Edoardo Mortara

Der Italiener Edoardo Mortara hat 2010 die Formel-3-Euroserie dominiert

Die GP2 ist zu teuer und keine Option. Seine Hoffnungen ruhen auf einem DTM-Test für Audi. Die Formel 1 ist derzeit kein Thema. "Ich bin kein Träumer, sondern ziemlich realistisch. Im Moment würde ich mich schon darüber freuen, wenn ich in ein Auto gerufen werde - selbst wenn ich gar nicht fahre", wird der Italiener von 'Autosport' zitiert.

"So ist es eben. Die Formel 1 ist aufgrund des involvierten Geldes nicht mehr das, was sie einmal war. Man braucht viel Geld, das ich nicht habe. Man braucht Leute, die an dich glauben, dich unterstützen und dich finanzieren. Das ist bei mir nicht der Fall, aber es ist okay für mich. Ich habe keine Hoffnungen auf die Formel 1. Man braucht derzeit andere Dinge als Resultate." Selbst ein Platz als Testfahrer kommt nicht in Frage. "Selbst die bringen soviel Geld mit. Ich habe nicht einmal ein Zehntel davon."

Mortara ist Vizemeister und Meister der Euroserie, dazu hat er einen Podestplatz in einem schwierigen GP2-Jahr erobert. Außerdem ist der 23-Jährige der einzige Pilot, der zweimal in Folge den Klassiker in Macao gewonnen hat. Trotzdem besteht von Seiten der Formel 1 kein Interesse. "Ich habe gelernt damit zu leben. Am Anfang war es frustrierend, denn bereits bei meinem Schritt in die GP2 hatte ich diese Probleme und wusste, dass es schwierig wird."

"Aber es ist okay. Das Leben ist so und das Leben ist unfair. Aber es gibt im Leben Umstände, die noch viel schlimmer sind als mein Fall", so Mortara. "Es ist also nicht richtig zu denken, das Leben ist unfair zu mir. Es ist zu vielen Menschen unfairer. Eigentlich bin ich ein glücklicher Kerl, selbst wenn ich eine harte Saison gehabt habe. Ich bin aber wieder im Spiel und bekomme hoffentlich einen Platz. Sollte ich im nächsten Jahr daheim bleiben müssen, dann habe ich zumindest meine Fähigkeiten gezeigt. Das war wirklich wichtig."