Morgen nächstes richtungsweisendes Meeting

In Silverstone wird diese Woche weiter über die Zukunft der Formel 1 debattiert - Ferrari sieht Vorschläge positiv, McLaren skeptisch

(Motorsport-Total.com) - In der scheinbar endlosen Debatte um die Neugestaltung des Formel-1-Reglements, in der sich die Teams zuletzt nicht auf einen Nenner einigen konnten, geht es morgen in Silverstone in die nächste Verhandlungsrunde. Die FIA wird dabei auch einen eigenen Vorschlag präsentieren.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn signalisiert Ferraris Interesse an einer raschen Lösung

Schon für 2005 strebt FIA-Präsident Max Mosley einige einschneidende Veränderungen an, zum Beispiel Motoren, die zwei Rennwochenenden lang halten müssen, härtere Reifenmischungen und kostensenkende Maßnahmen. Wie genau das von ihm anvisierte Paket aussieht, ist momentan nicht klar. Fest steht nur, dass den Teams morgen einen zweimonatige Frist gesetzt wird, in der sie selbst ein neues Reglement ausarbeiten können. Ist die FIA damit nicht einverstanden oder gibt es keine Einigkeit unter den Teams, werden Mosleys Vorschläge diktatorisch angeordnet.#w1#

Dadurch stehen die Teams natürlich unter großem Druck, da die Zeit für die Entwicklung der nächstjährigen Fahrzeuge immer knapper wird. Schon jetzt steht das Grundgerüst der meisten 2005er-Boliden zumindest auf dem Zeichenbrett. Sollten die Teams die zweimonatige Frist verstreichen lassen, würden sie erst im Oktober erfahren, welches Reglement 2005 gelten wird - also liegt es in ihrem eigenen Interesse, möglichst rasch eine Einigung zu erzielen.

Ferrari ist bereit, Vorschläge der FIA zu akzeptieren

Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn hat sich daher prinzipiell bereit erklärt, mit der FIA zu kooperieren: "Wir wollen die Autos langsamer machen. Wir alle stimmen da grundsätzlich überein, aber es muss auf eine Art und Weise geschehen, dass niemand bevorzugt oder benachteiligt wird." Grundsätzlich könne er sich vorstellen, die auf dem Tisch liegenden FIA-Pläne zu akzeptieren, fuhr er fort: "Es stimmt schließlich, dass noch niemand eine bessere Idee eingebracht hat."

Auf keinen Fall können es sich die Teams leisten, erst im Oktober das neue Regelwerk zu kennen, fuhr er fort: "Wir haben schon vor einiger Zeit mit dem Zeichnen des neuen Autos begonnen und die Änderungen werden signifikante Auswirkungen haben. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass das Auto, das wir entworfen haben, noch verwendbar sein wird. Die Diskussion hat also massive Auswirkungen, aber das ist ein Resultat davon, dass die Teams kaum in etwas übereinstimmen."

Während Brawn also repräsentativ für Ferrari angekündigt hat, nun im Sinne des Sports eine rasche Lösung anstreben zu wollen, äußerte sich McLaren-Boss Ron Dennis wieder einmal skeptisch, was die jüngsten Entwicklungen in der Debatte um das Reglement angeht. Der Brite fürchtet, dass die Macht der FIA immer größer werden könnte, wenn die Teams einmal klein beigeben, und plädiert generell für andere Ideen als die, die FIA-Präsident Mosley auf den Tisch gelegt hat.

Dennis teufelt weiter gegen alles, was von Mosley kommt

"Der Teufel liegt im Detail", beschwerte er sich. "Mosley sagt, wir werden nur noch zwei Reifensätze pro Wochenende haben und nur noch einen Motor für zwei Rennen. Man muss doch erst die vorhandene Erfahrung nutzen, um so ein Szenario zu analysieren. Wo würde das alles aufhören? Einmal hat er gesagt, die FIA könne sich vorstellen, Windkanäle zu verbieten. Ich habe kein Interesse daran, dass sich die FIA in meine Geschäfte einmischt."

Grundsätzliche Einigkeit herrsche laut Dennis beim Bestreben nach einer Testbeschränkung - lediglich Ferrari scheint aus der Reihe zu tanzen, wie er andeutete: "Alle Teams außer eines sind bereit, eine Reduktion auf ungefähr 20 Tage pro Jahr zu akzeptieren." Dass Ferrari sich in dieser Frage quer legt, ist kein Wunder, verfügen die Italiener doch als einziger Formel-1-Rennstall über eine firmeneigene Teststrecke in Fiorano.

Dennoch scheint es so, als nähere sich die Königsklasse langsam einem Stadium, in dem zumindest ein grundsätzlicher Beschluss für kommende Saison gefasst werden könnte. Zwar ist die Situation nach wie vor so, dass verschiedene Teams in verschiedene Richtungen ziehen und hauptsächlich an ihrem eigenen Vorteil interessiert sind, doch der immer akuter werdende Zeitdruck lässt ihnen wohl keine andere Wahl als demnächst einen halbwegs brauchbaren Vorschlag zu akzeptieren.

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