GP Italien

Monza in der Analyse: Warum gab es keine rote Flagge?

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Fünfter Sieg in Serie für Verstappen +++ Safety-Car-Ende sorgt für Ärger +++ Vettel: "Schlechter kann es nicht werden" +++

18:16 Uhr

Verwarnung für de Vries

Da ist die Entscheidung auch schon: Der Debütant darf seine Punkte behalten! In der Begründung der Rennkommissare heißt es, die Situation sei entstanden, weil das Auto de Vries offenbar anzeigte, dass er hinter dem Safety-Car zu schnell sei.

Deswegen sei er vom Gas gegangen. Als mildernder Faktor komme dazu, dass er in FT3 zum ersten Mal im Auto gesessen habe. Die Stewards deuten nämlich an, dass ein Stammpilot eine höhere Strafe bekommen hätte.

Hier die Begründung im Wortlaut:

"The driver advised that after the second lap under the Safety Car he was unsure about why his display was showing that he was at risk of being under the delta time. At the same time, he was dealing with brake issues and was in radio contact with the Team over this issue, so did not get any advice from the Team in relation to his delta."

"He therefore reduced speed in order to remain above the delta time."

"The Stewards took note of the fact that the driver was a 'last minute' replacement for the usual team driver and had driven this car for the first time in FP3 at this event. Therefore, in mitigation the Stewards decide to impose the penalty of a Reprimand instead of a higher penalty."


18:06 Uhr

Apropos Ricciardo ...

Der Australier hat mit seinem heutigen Ausfall eine schwarze Monza-Serie weitergeführt. Denn in den vergangenen drei Jahren ist der Sieger des Rennens aus der Vorsaison immer ausgeschieden!

2020 erwischte es zunächst Charles Leclerc, 2021 Pierre Gasly und heute eben Ricciardo. Da freut sich Max Verstappen sicher bereits auf den Italien-GP 2023 ;-)


18:00 Uhr

"Gemischte Gefühle" bei McLaren

Für McLaren war der Ricciardo-Ausfall gleich doppelt bitter. Das eine Auto verlor man, das andere holte man an die Box und verlor dadurch eine weitere Position, weil es am Ende eben keinen Neustart mehr gab.

"Gemischte Gefühle, ganz klar, weil eben mehr möglich war", resümiert McLaren-Teamchef Andreas Seidl bei 'Sky' und erklärt: "Das Team hat zusammen mit den Fahrern wirklich einen super Job gemacht."

Im Hinblick auf Norris erklärt er: "Wir sind nochmal an die Box gekommen während des Safety-Cars, um neue Reifen aufzuziehen, was uns vielleicht noch eine Chance gegeben hätte, Checo und auch Lewis anzugreifen."

Doch den Neustart gab es dann bekanntlich gar nicht mehr - was Seidl auch okay findet. "Am Ende hat der Renndirektor das Reglement angewendet", betont er und erklärt, die Entscheidung sei "richtig" gewesen.

"Wenn es auch natürlich schade ist für die Fans, auch für uns, dass wir keine Chance mehr bekommen haben", so Seidl, der erklärt: "Passiert manchmal. Ist nicht ideal, aber am Schluss ist die Sicherheit das Wichtigste."


17:50 Uhr

Warum gab es keine rote Flagge?

Inzwischen hat auch die FIA Stellung zum Safety-Car am Ende bezogen. Ein Sprecher lässt ausrichten, dass man das Ricciardo-Auto nicht schneller wegbekommen habe, weil es in einem Gang festgesteckt habe.

Gleichzeitig sie die Situation aber "nicht signifikant genug" für eine rote Flagge gewesen. Und weil die Sicherheit "unsere einzige Priorität" sei, sei das Rennen eben hinter dem Safety-Car beendet worden.

"Das Timing einer Safety-Car-Phase innerhalb eines Rennens hat keinerlei Auswirkung auf diese Prozedur", stellt die FIA klar.


17:42 Uhr

Wolff: Rennleitung hat sich an Regeln gehalten

Die Rennleitung bekommt heute nicht nur Kritik. Toto Wolff betont bei 'Sky': "Dieses Mal haben sie sich an die Regeln gehalten." Zwar hätte man vielleicht etwas schneller sein können, so Wolff.

"Aber sie haben sich an die Regeln gehalten und akzeptiert, dass das Rennen hinter dem Safety-Car beendet wird. So sollte es sein", findet er. Eine klare Anspielung natürlich auf Abu Dhabi 2021.

Denn damals wurde das Rennen in einer ganz ähnlichen Situation ja noch einmal freigegeben, woraufhin Hamilton den sichergeglaubten WM-Titel noch verlor.


17:35 Uhr

Schumacher: Mehr Pace als erwartet

Der Deutsche berichtet, dass es "besser als erwartet" gelaufen sei. Man habe nämlich "mehr Pace" als eigentlich erwartet gehabt. "Dass wir dann so mitfahren können und speziell mit dem Medium so lange fahren konnten, war dann doch mega für unsere Strategie", berichtet er.

Das Rennen beendete er auf P12 - und damit nur ganz knapp hinter den Punkterängen. Wären sogar Zähler möglich gewesen, wenn man das Rennen noch einmal freigegeben hätte? "Eventuell, aber natürlich werden wir es nie herausfinden", weiß Schumacher.


17:27 Uhr

De Vries droht noch Ärger

Das wäre extrem bitter: Nyck de Vries wurde von den Rennkommissaren vorgeladen. Er soll hinter dem Safety-Car gefährlich gefahren sein ("Driving erratically"). Bei einer nachträglichen Strafe würde er noch aus den Punkten fallen.

Um 17:30 muss er zu den Stewards. Behalten wir natürlich im Auge!


17:24 Uhr

Marko: "Müssen Sport in den Vordergrund stellen"

Und noch mehr Kritik an der Rennleitung. Helmut Marko erklärt bei 'Sky': "Das war sicher nicht die richtige Entscheidung. Ich glaube, das Safety-Car hat den falschen Fahrer gepickt." Das Safety-Car wurde nämlich zunächst vor Russell auf die Strecke geschickt.

"Und man muss aufhören, dass diese Überundeten durchgewunken werden. Das spielt überhaupt keine Rolle, und das wäre ein tolles Finish gewesen", so Marko, der einräumt, dass Red Bull in diesem Fall natürlich "einen Nachteil" gehabt hätte.

"Aber wir müssen den Sport in den Vordergrund stellen", fordert er und erklärt ganz pragmatisch: "Wenn ein Traktor auf der Strecke steht, geht es nicht, aber dann müssen die halt schneller arbeiten. Das war Zeit genug und die Rundenzeit ist hier lang."


17:17 Uhr

Jetzt Fahrer bewerten!

Offenbar gab es eben ein kleines Problem bei unserer Abstimmung. Daher schnell noch einmal der Hinweis: Das Voting funktioniert jetzt. Hier geht es zur Abstimmung!


17:15 Uhr

Binotto: Safety-Car-Finish "nicht gut für den Sport"

Auch der Ferrari-Teamchef ist nicht happy mit dem heutigen Finale. Bei 'Sky' erklärt er, dass ein Finish hinter dem Safety-Car "nie toll" sei. Es sei "nicht gut für den Sport" und auch nicht "für die Show".

Das heißt übrigens nicht, dass er Verstappen den Sieg nicht gönnt. Der Niederländer sei ein verdienter Sieger und habe heute - wie zuvor schon erwartet - weniger Reifenabbau gehabt.

"Max war heute schneller", gesteht Binotto. Mit dem Ende ist er trotzdem nicht zufrieden.


17:08 Uhr

Das Wichtigste zum Sonntag ...

... haben wir natürlich auch heute wieder in einer eigenen Fotostrecke für euch zusammengefasst. Und wer es umfangreicher mag: Um 21:30 Uhr melden sich Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll mit ihrer großen Liveanalyse!


Fotostrecke: Formel 1 2022 in Monza: Das Wichtigste zum Sonntag


17:04 Uhr

Russell: Nutzen unsere Chancen

"Leider waren wir an diesem Wochenende als Team nicht da, wo wir sein wollten", gesteht der Mercedes-Fahrer. Umso glücklicher ist er natürlich, trotzdem wieder auf dem Treppchen gestanden zu haben.

"Es spielt keine Rolle, ob wir schnell oder langsam sind. Wir sammeln weiter Podestplätze", freut er sich, gesteht aber im Hinblick auf Verstappen und Leclerc: "Sie waren heute einfach zu schnell für uns."

Mehr als P3 war also nicht drin.


16:57 Uhr

Verstappen: Waren heute die Schnellsten

Der Weltmeister feierte seinen fünften Sieg in Serie und berichtet zufrieden: "Wir hatten ein tolles Rennen. Wir waren auf jeder Mischung die Schnellsten." Auch mit dem Reifenverschleiß habe man keinerlei Probleme gehabt.

"Wir hatten ein sehr gutes Rennauto", freut er sich und erklärt: "Am Ende haben wir eigentlich nur noch den Abstand kontrolliert." So hatte er beim Safety-Car dann ja einen "freien" Boxenstopp, um trotzdem vorne zu bleiben.

"Leider gab es keinen Neustart. Aber insgesamt hatten wir wieder einen sehr guten Tag", so Verstappen.


16:51 Uhr

Horner: Hätten Rennen wieder freigeben sollen

Selbst der siegreiche Teamchef ist mit dem Finish nicht happy. Er erklärt, dass es "gegen die Prinzipien" gehe, die man in der Vergangenheit besprochen habe. Was er meint: Ein Rennen soll nach Möglichkeit nicht hinter dem Safety-Car beendet werden.

Er kann auch nicht nachvollziehen, was da schiefgelaufen ist. Seiner Meinung nach habe man nämlich "mehr als genug Zeit" gehabt, das Ricciardo-Auto wegzuschaffen. Für die Zukunft fordert er, dass man sich da etwas überlegen müsse.


16:46 Uhr

Leclerc: Keine Chance gegen Red Bull

"Das Ende war frustrierend. Ich wünschte, wir wären noch einmal gefahren", berichtet der Monegasse, der "nicht extrem glücklich" mit dem Rennen ist. Denn auch ohne das Safety-Car am Ende hätte er wohl nicht gewonnen.

"Ich denke, die Pace war heute ziemlich stark. [...] Aber es war einfach nicht genug", gesteht er. Vermutlich wäre es völlig egal gewesen, welche Strategie Ferrari heute gewählt hätte. Red Bull war einfach wieder zu schnell.


16:41 Uhr

Ärger um das Finish

Viele Fans in Monza sind mit dem Ende hinter dem Safety-Car unzufrieden, es gibt Pfiffe von den Tribünen. Auch Leclerc hätte natürlich gerne noch einmal die Chance bekommen, Verstappen anzugreifen.

Fakt ist aber, dass die Rennleitung hier genau richtig gehandelt beziehungsweise sich an die Regeln gehalten hat. Weil man das Ricciardo-Auto nicht rechtzeitig wegbekommen hat, endete das Rennen eben hinter dem Safety-Car.