GP Italien
Monza-Freitag in der Analyse: Ist Red Bull doch schlagbar?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Gridstrafen gegen mindestens sieben Fahrer +++ Porsche sagt Red Bull endgültig ab +++ Zwei Ferrari-Bestzeiten am Freitag +++
Der Freitag in der Analyse
Das war es an dieser Stelle vom Monza-Freitag, aber für euch geht es natürlich noch weiter! Wie angekündigt melden sich gleich noch Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll mit ihrer Liveanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.
Hier geht es morgen wie gehabt mit einer neuen Tickerausgabe weiter. Noch schnell der Blick auf die wichtigsten Zeiten am Samstag:
10:05 Uhr: PK der Teamchefs
13:00 Uhr: FT3
16:00 Uhr: Qualifying
Habt noch einen schönen Abend, viel Spaß mit unserer Analyse und bis morgen!
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Alfa Romeo endlich wieder in den Punkten?
Seit inzwischen sechs Rennen hat die Sauber-Truppe nicht mehr gepunktet. Doch Valtteri Bottas erklärt nach P13 heute: "In Sachen Pace scheinen wir besser aufgestellt zu sein als bei den vergangenen Rennen."
Für den Sonntag sehe es also "vielversprechend" aus. Doch Achtung: Der Finne zählt ja auch zu den Fahrern, die eine Gridstrafe bekommen werden. "Ich denke, wir können hier überholen und nach vorne kommen", hofft er jedoch.
Teamkollege Zhou landete heute sogar noch eine Position weiter vorne und erklärt: "Wir schienen von Anfang an ziemlich konkurrenzfähig zu sein." Das Auto habe sich "viel besser" als vergangene Woche in Zandvoort angefühlt.
Insgesamt ist man bei Alfa Romeo also recht optimistisch. Aber das war man in den vergangenen Wochen häufiger - und stand am Ende doch immer mit leeren Händen da ...
McLaren "offen" für Gespräche mit Porsche
Porsche ist auch nach dem geplatzten Red-Bull-Deal grundsätzlich weiter an der Formel 1 interessiert. Könnte McLaren da ein möglicher Partner sein? "Grundsätzlich ist es für uns so, dass wir natürlich immer offen sind für solche Gespräche", verrät Andreas Seidl bei 'Sky'.
"Gleichzeitig sind wir aber auch absolut zufrieden mit unserer Partnerschaft, die wir mit Mercedes haben", stellt er klar und erklärt, "grundsätzlich wäre das super", eine Marke wie Porsche in Zukunft in der Formel 1 zu haben.
Er stellt aber auch klar, dass sich der Hersteller selbst nun erst einmal überlegen müsse, was er wolle. "Da muss man Porsche fragen, was dort jetzt die nächsten Überlegungen sind oder die nächsten Schritte", so Seidl.
Mit anderen Worten: Aktiv wird McLaren nicht bei Porsche anklopfen.
Start für Ferrari "eine positive Überraschung"
Eigentlich galt Red Bull vor dem Wochenende als klarer Monza-Favorit. Heute gab es allerdings zwei Ferrari-Bestzeiten. "Es war eine positive Überraschung", sagt Carlos Sainz, der den Freitag als Tagesschnellster beendete.
"Das heißt nicht, dass wir die Schnellsten sind - vor allem im Longrun. Aber wir sind wenigstens näher dran", so Sainz bei 'Sky'. Auch Teamkollege Leclerc hat nach dem Freitag "ein gutes Gefühl" - und anders als Sainz auch keine Gridstrafe.
"Ich weiß nicht, wie viel Red Bull versteckt hat", grübelt er, erklärt aber angriffslustig: "Ich denke, ich kann auf Pole fahren." Und die Pace hätte sich heute im Longrun sogar noch besser als auf einer schnellen Runde angefühlt.
Klingt doch alles recht vielversprechend.
Spezialhelm
Auch Sebastian Vettel ist bei seinem letzten Formel-1-Rennen in Monza mit einem besonderen Helmdesign unterwegs, das an seinen ersten Sieg in der Königsklasse im Jahr 2008 auf dieser Strecke erinnern soll.
Vettel selbst sagt dazu: "Diese Strecke und dieser Ort bedeuten mir einfach sehr viel. Es ist immer ein schönes Gefühl, wieder hierher zu kommen. Ich habe in Italien über all die Jahre natürlich sehr viel Unterstützung genossen."
"Daher ist dieser Helm einfach ein kleines Zeichen, um Danke zu sagen", so Vettel.
Williams wieder ein Punktekandidat?
In Spa holte Albon als Zehnter einen Zähler. Und auch heute im Monza-Training landete er wieder auf dieser Position. "Es war heute kein schlechter Tag und ich habe das Gefühl, dass wir mit dabei sind", sagt er zuversichtlich.
"Es ist definitiv eng", berichtet er und erklärt: "Wir müssen also dafür sorgen, dass wir morgen alles maximieren." Weniger optimistisch ist wieder einmal der Teamkollege, der von einem "schwierigen Start ins Wochenende" berichtet.
Zwar habe er in FT2 bereits "einen guten Schritt" gemacht. In der Zeitenliste reichte das aber nur für P19. Mehr als eine Sekunde langsamer als Albon war er heute. Das hilft beim Kampf um einen neuen Vertrag natürlich nicht ...
Schumacher: Die Elektronik war schuld
Jetzt wollen wir uns nach dem (unverschuldet) verkorksten Freitag natürlich auch anhören, was Schumacher selbst zu sagen hat. "Leider hatten wir ein Problem mit der Einheitselektronik", verrät er und berichtet: "Ich habe nur drei schnelle Runden geschafft."
"Ich kenne die Strecke aber gut, also hoffentlich kriegen wir am Samstag gleich ein gutes Set-up hin", betont er, und Teamchef Günther Steiner erklärt: "Monza ist nicht unsere beste Strecke, aber es war nicht so schlecht wie erwartet."
"Mick hat ein Training verpasst, was nie ideal ist. Dass dann auch noch die einzige Einheit verkürzt ausfiel, macht es nicht besser. Er hat aber immerhin noch ein Training vor sich. Das ist nicht ideal, doch er wird am Samstag aufholen", so Steiner.
Und immerhin habe Teamkollege Magnussen ganz gute Fortschritte gemacht. Der beendete den Tag aber auch nur auf P16, Schumacher wurde 21. von 22 Fahrern, die heute in beiden Sessions auf die Strecke gingen.
Doohan: Chance bei Alpine?
Wo wir gerade beim aktuellen Fahrermarkt sind: Sollte man Pierre Gasly nicht bekommen, dann darf sich laut neuesten Gerüchten Junior Jack Doohan Hoffnungen auf das freie Cockpit bei Alpine machen.
Regelmäßige Leser unseres Ticker wissen, dass ich persönlich Doohan schon länger als kommenden Formel-1-Fahrer auf dem Zettel habe. Die Frage ist allerdings, ob ein Aufstieg schon 2023 nicht etwas zu früh käme.
Denn Doohan fährt in diesem Jahr erst seine erste komplette Formel-2-Saison, nachdem er 2021 Vizemeister in der Formel 3 geworden war. Heute sicherte er sich in Monza übrigens die Pole für das Formel-2-Rennen.
Ricciardo: Nächstes Jahr Ersatzfahrer bei Mercedes?
Entsprechende Gerüchte halten sich im Paddock hartnäckig. Doch Toto Wolff betont bei 'Sky': "Wir sind mit den Gesprächen überhaupt nicht fortgeschritten, was den Reserve-Fahrer betrifft. Hängt ja auch davon ab, was auf dem Fahrermarkt passiert mit den anderen Plätzen."
Unabhängig davon sei er nämlich der Meinung, "dass Daniel, so wie Lewis das gesagt hat, ein Cockpit verdient - und genauso Mick", betont Wolff, der erklärt: "Das warten wir mal ab." Zuerst sollen also einmal die anderen Teams ihre noch offenen Stammplätze besetzen.
Vettel: Q2 wäre ein gutes Ergebnis
P18 heute nur für ihn. Der Deutsche erinnert bei 'Sky': "Ich hatte ja nur den Nachmittag. [Ich] kam eigentlich ganz gut in den Rhythmus. Wir tun uns noch ein bisschen schwer hier. Unser Auto ist nicht einfach zu fahren."
"Ich glaube, ich habe auf eine Runde verstanden, wie ich noch mehr Zeit herausholen kann", gibt er sich vorsichtig optimistisch, erklärt aber auch: "Wir müssen ein bisschen mehr Pace finden."
Im Qualifying will er daher kleinere Brötchen backen und erklärt, es werde nach den heutigen Eindrücken wohl "ziemlich schwer, aus dem ersten Qualifying reinzukommen ins zweite."
Zumal das Qualifying in diesem Jahr ja nicht die Stärke von Aston Martin ist. Und auch Teamkollege Stroll landete heute nur auf P17.
Tsunoda muss drei Plätze nach hinten
So eine kuriose Strafe gibt es auch nur in der Formel 1: Nachdem der Japaner bereits zehn Strafplätze für seine fünfte Verwarnung kassierte und dann noch eine Motorenstrafe, kommen jetzt noch einmal drei Strafplätze dazu!
Hintergrund ist der Vorfall in FT2, bei dem er gelbe Flaggen missachtet hat. Da haben die Rennkommissare ihn nämlich für schuldig befunden. Und in so einem Fall geht es eben drei Plätze in der Startaufstellung nach hinten.
Der Witz ist nur, dass die Strafe völlig irrelevant ist. Denn wegen seiner Motorenstrafe muss er ja sowieso von ganz hinten starten. Zwei Strafpunkte gibt's allerdings auch noch dazu.
Wolff: Hoffentlich nicht so schlecht wie in Spa ...
Wir bleiben eben bei Mercedes. Toto Wolff berichtet bei 'Sky': "Wir waren im ersten Freien Training gut dabei, und dann ist die Balance vom Auto total weg von uns gegangen, totales Überhitzen der Hinterreifen, keine Performance."
Er hoffe, dass die Performance morgen im Qualifying "nicht Richtung Spa" gehe. Da fehlten Mercedes nämlich 1,8 Sekunden auf die Bestzeit. "Aber Zandvoort wird es auch nicht werden", macht sich Wolff keine Illusionen.
"Wir sind da einfach von unserem Fahrzeugkonzept zu weit weg, wir sind nicht effizient. Man sieht das bei Verstappen, der in einer eigenen Liga ist. Ferrari [ist] ein bisschen besser. Da passt unser Auto einfach nicht hin", gesteht Wolff.
Mercedes: Windschatten wohl für Russell
Zur Erklärung: Bei den Mercedes-Piloten darf sich an jedem Wochenende ein anderer Pilot aussuchen, ob er im Qualifying als erster oder zweiter Fahrer auf die Strecke gehen wird. "An diesem Wochenende ist George an der Reihe", verrät Hamilton.
Und in Monza wird der sich sicher dafür entscheiden, hinter Hamilton zu fahren und damit einen Windschatten zu bekommen. Russell selbst erklärt: "Wenn man es richtig hinbekommt, dann funktioniert es auf jeden Fall."
"Aber es gibt auch ein hohes Risiko", erinnert er. Denn ist man zu nah am Vordermann dran, kann der Vor- schnell auch zu einem Nachteil werden. Auf dem Papier ist es aber sicher eine Chance, die sich Russell nicht entgehen lassen wird.
Gasly: Nach Erkrankung ziemlich harter Tag
Zur Erinnerung: Der Franzose war gestern nicht fit und musste den Medientag auslassen. "Ich muss gestehen, dass die ersten Runden ein kleiner Schlag ins Gesicht waren, nachdem ich in den 72 Stunden davor fast nur auf dem Sofa und im Bett war", so Gasly.
"Ich wusste, dass es schwierig werden würde", berichtet er, verrät aber auch, dass er sich am Morgen so fit wie seit vier Tagen nicht mehr gefühlt habe. "Die Ärzte sagen, dass es ab jetzt nur besser werden sollte", so Gasly, der den Tag auf P14 beendete.
Spannend: Er gesteht, dass es gestern noch "unmöglich" gewesen wäre, im Auto zu sitzen. "Das war eine ziemlich große Sorge", verrät er. Das habe sich aber inzwischen erledigt. Er geht davon aus, sich morgen noch besser als heute zu fühlen.
Hamilton: Mercedes noch "nicht besonders schnell"
In FT1 landeten die Mercedes-Piloten noch auf P3 und P4, in FT2 ging es dann in der Zeitenliste nach hinten. Hamilton berichtet: "Wir haben einige Änderungen am Set-up vorgenommen, nichts Großes."
"Aber wir waren viel langsamer - oder die anderen waren viel schneller", zuckt er nach P7 die Schultern und erklärt, dass es sich "nicht besonders schnell" angefühlt habe. Teamkollege Russell spricht von einem "merkwürdigen Tag".
"FT1 sah stark aus. Aber dann scheinen Ferrari und Red Bull im Vergleich zu uns einen Schritt nach vorne gemacht zu haben - oder vielleicht haben wir einen zurück gemacht", schließt er sich Hamiltons Meinung an.
Das Wichtigste zum Freitag ...
... haben wir natürlich auch heute wieder in einer eigenen Fotostrecke für euch zusammengefasst. Und wer es umfangreicher mag: Um 21:15 Uhr melden sich dann Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll mit ihrer großen Liveanalyse!
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