Montoyas Strategie war besser als die von "Schumi II"

(Motorsport-Total.com) - Am Ende des Rennens betrug der Vorsprung von Ralf Schumacher auf seinen Teamkollegen beim Überfahren der Ziellinie 39,7 Sekunden, doch anstatt des gebürtigen Kerpeners hätte ohne den Zwischenfall zwischen Michael Schumacher und Juan-Pablo Montoya wohl der Kolumbianer teamintern die Nase vorn gehabt. Diese Meinung vertritt zumindest Chefingenieur Sam Michael, der die Gründe für die Ein-Stopp-Strategie im Fall von "Schumi II" und die geplante Zwei-Stopp-Strategie von Montoya nach dem Grand Prix näher erläuterte.

© BMW-Williams

Sam Michael erklärte, dass Montoyas ursprüngliche Strategie besser war

"Unsere Berechnungen und Simulationen zeigten uns, dass eine Zwei-Stopp-Strategie zwischen 8 und 10 Sekunden schneller wäre. Also entschieden wir uns im Fall von Juan-Pablo für diese Taktik, denn er startete ja aus der ersten Startreihe und wir nahmen an, dass er entweder vor Michael in Führung gehen oder direkt hinter ihm bleiben würde", erklärte Sam Michael und verriet dabei, dass man die von Ferrari geplanten zwei Boxenstopps vorhergesehen hatte.

Allerdings verunsicherten die im Warm Up von den Ferrari-Piloten gefahrenen Rundenzeiten die Strategen bei BMW-Williams. Da man nicht genau wusste was Ferrari für ein Spiel spielte, entschied man sich im Fall des von Startposition vier ins Rennen gegangenen Ralf Schumacher für nur einen Boxenstopp.

Für "Schumi II" zahlte sich diese Taktik am Ende aus, denn wäre er genauso wie der später ausgeschiedene Rubens Barrichello auf zwei Stopps gewesen, so wäre es an der Spitze enger zugegangen. Am Ende war die Freude über den ersten Doppelsieg bei BMW-Williams aber so oder so riesengroß. In Anbetracht der Kollision zwischen ihm und Michael Schumacher zu Beginn des Rennens und der Strafe die ihm die Rennleitung auferlegt hatte, konnte sich auch Montoya über sein zweites Finish in dieser Saison als Zweiter freuen.