• 17.03.2002 12:56

  • von Reinhart Linke

BMW-Williams freut sich über den Doppelsieg

Die BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya beendeten den Malaysia-Grand-Prix auf den Plätzen eins und zwei

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Doppelsieg ging der Grand Prix von Malaysia für das BMW-Williams-Team zu Ende. Während Ralf Schumacher von Beginn an vorne mit dabei war, musste sich Juan-Pablo Montoya mehrmals durchs Feld kämpfen. Schließlich gewann Ralf Schumacher das Rennen vor seinem kolumbianischen Teamkollegen.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya, Ralf Schumacher

Montoya und Ralf Schumacher freuten sich über den Doppelsieg

"Schumi II" begann das Rennen von Position vier und profitierte von der Kollision zwischen Michael Schumacher und Juan-Pablo Montoya in der ersten Kurve. So lag Ralf Schumacher schon nach einer Runde auf Platz zwei hinter Rubens Barrichello, der auf seinen Bridgestone-Reifen dem Wahlschweizer zunächst davon fuhr, nach einigen Runden der Abstand aber wieder kleiner wurde, als die Michelin-Reifen wieder mehr Grip entwickelten. Während Rubens Barrichello nach seinem ersten von zwei Boxenstopps Zeit verlor, konnte der 26-Jährige an der Spitze schnelle Runden drehen und verlor daher die Führung bei seinem ersten und einzigen Stopp nur kurz, bis der Ferrari-Fahrer zu seinem zweiten Boxenstopp in der Kurzparkzone hielt. Schließlich feierte Ralf Schumacher nach 1h34:12.912 Stunden einen ungefährdeten vierten Sieg in der Königsklasse des Motorsports.

Folglich war der Familienvater überglücklich: "Das war ein wunderbarer Tag heute, es lief einfach alles perfekt. Natürlich war auch etwas Glück dabei, ich habe vom Unfall in der ersten Kurve profitiert. Es tut mir leid für Juan und Michael, aber so geht es halt manchmal. Vor zwei Wochen haben andere von meinem Unfall profitiert. Mein Auto war phantastisch zu fahren, speziell nach dem Tankstopp. Die Michelin-Reifen waren ebenfalls super, und es freut mich, zusammen mit Juan den ersten Formel-1-Doppelsieg für BMW eingefahren zu haben."

Juan-Pablo Montoya startete von Position. Während Michael Schumacher am Start nach innen zog, lag der Kolumbianer vor der ersten Kurve auf der außen Bahn auf einer Höhe mit dem vierfachen Weltmeister, als es zwischen den beiden zu einer Kollision kam, durch die Juan-Pablo Montoya bis auf Platz elf zurückfiel und von den Rennkommissaren in Runde neun zu einer umstrittenen Durchfahrtsstrafe in die Boxengasse gerufen wurde, die er einmal durchfahren musst (ohne anzuhalten). Juan-Pablo Montoya, der in der 21. und 39. Runde seine regulären Boxenstopps absolvierte, musste sich nach seinen Stopps immer wieder nach vorne kämpfen und kam schließlich mit 39,700 Sekunden Rückstand zu seinem Teamkollegen als Zweiter ins Ziel.

Damit war der 26-Jährige aber nicht ganz zufrieden, da für ihn mehr drin gewesen ist: "Beim Start zog Michael komplett auf die rechte Seite, was voraussehbar war, und setzte sich vor mich. Dann kam die erste Kurve. Sein Auto hat wohl etwas untersteuert, er hat mich berührt, und das war es. Die Sache ist ein wenig frustrierend, weil mein Auto und die Reifen so gut waren. Ich denke, es war nicht fair, mich damit zu bestrafen, einmal durch die Boxengasse fahren zu müssen. Meiner Meinung nach habe ich die Kollision nicht verursacht, für mich war es ein normaler Rennunfall. Das hat Michael in der FIA-Pressekonferenz bestätigt. Die Aufholjagd durch das Feld war aufregend, vor allem, weil ich das gleich zweimal machen musste."

Technikdirektor Patrick Head fügt hinzu: "Das war eine großartige Leistung von allen, das Ergebnis ist ein verdienter Erfolg für Ralf und Juan, der bei seiner Aufholjagd besonders hart arbeiten musste. Ob Fahrer, Team, Motoren, Auto oder Reifen, heute hat alles perfekt funktioniert. Wir freuen uns riesig. Dieser Doppelsieg ist ein schöner Lohn für die intensive Arbeit im Winter."

BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen freute sich über den Doppelsieg: "Das ist ein sensationelles Ergebnis, der erste Doppelsieg für BMW-Motoren in der Formel 1. Das hat es nicht einmal auf dem Weg zur WM 1983 gegeben. Fahrer und Team waren hervorragend, und auf die Leistung und die Standfestigkeit unserer Motoren bei dieser extremen Hitze sind wir auch stolz. Da gebührt unserer Mannschaft in München, die jetzt hoffentlich feiert, Dank und Respekt. Das einzige, was uns an diesem Wochenende nicht geglückt ist, war die Pole Position, wir haben also noch Ziele. Spaß beiseite: Wir werden extrem hart arbeiten, um auf diesem hohen Niveau weiterzufahren."