• 25.01.2005 13:05

  • von Marco Helgert

Montoyas Flitterwochen bei McLaren-Mercedes

In mehr als 3.000 Testkilometern konnte sich Juan-Pablo Montoya bei McLaren-Mercedes beweisen und das Team überzeugen

(Motorsport-Total.com) - Es ist die altbekannte Situation, wie sie im Sport immer wieder anzutreffen ist. Fußballspieler blühen nach einem Vereinswechsel förmlich auf, Skifahrer kommen nach einem Materialwechsel plötzlich besser zurecht. Zweifelsohne spielt sich dabei viel im Kopf des Athleten ab. Ähnlich scheint es nun auch Juan-Pablo Montoya zu ergehen. Der Kolumbianer fühlt sich bei McLaren-Mercedes offenbar von Tag zu Tag wohler.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya wusste bei McLaren bisher auch technisch zu überzeugen

"Ich fühle mich hier zu Hause", erklärte Montoya am Rande der Vorstellung des neuen MP4-20 in Barcelona. Etwas detaillierter beschrieb McLarens Geschäftsführer Martin Whitmarsh die Situation: "Ich denke, dass wir mit Juan-Pablo derzeit unsere Phase der Flitterwochen erleben", erklärte er. "Vielleicht ist das auch die Art einer Beziehung, die wir mit ihm haben wollen."#w1#

Bei BMW-Williams stand Montoya wegen seines zum Teil nur spärlichen Fitnessprogramms häufig in der Kritik. Bei McLaren greift der 29-Jährige nun offenbar häufiger zur Hantel. "Ich glaube, er trainiert bei McLaren härter als jemals zuvor", so Whitmarsh. "Einige sagten, er würde nicht trainieren und er sei in dieser Hinsicht nicht motiviert."

Doch die ersten Erfolge der neu gewonnen Fitness scheinen sich schon bezahlt zu machen. "In der vergangenen Woche ist er 200 Runden gefahren, aus dem Auto ausgestiegen und hat gesagt: 'Ich fühle mich frisch wie ein Gänseblümchen, ich war noch niemals zuvor so fit.' Ich denke, das ist ein guter Beweis für seinen momentanen Enthusiasmus."

Auch mit seinem technischen Vermögen sei man bisher sehr zufrieden. Auch hier gab es zuvor Kritik, da einige meinten, der Kolumbianer könne sich technisch nicht sehr gut in ein Team einbringen. Doch bisher ist das Team mit seiner Arbeit zufrieden. "Er arbeitet wirklich hart, das Auto, das Team und auch sich selbst weiter zu verbessern."

"Bisher ist es, trotz gegenteiliger Vorhersagen von außen, eine fantastische Zusammenarbeit, aber noch ist es recht früh", so der Engländer. "Wenn wir in der Hitze der Gefechte sind, dann wird auf beiden Seiten etwas schief gehen. Dann werden wir auch sehen, was passiert." Bisher aber, so der erste Eindruck, hat Montoya die in ihn gesetzten Erwartungen fast übertroffen.