• 14.09.2002 18:56

  • von Reinhart Linke

Montoya: "Ich war von Ralfs Speed überrascht"

BMW-Williams-Fahrer Juan-Pablo Montoya im Interview über sein Qualifying in Monza und seine Erwartungen für das Rennen

(Motorsport-Total.com) - BMW-Williams-Fahrer Juan-Pablo Montoya fuhr am Samstag im Qualifikationstraining in Monza auf die Pole Position. Zudem fuhr der Kolumbianer damit die schnellste Qualifying-Runde in der Formel-1-Geschichte. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 259,379 km/h brach er den alten Rekord von Keke Rosberg, der 1985 mit einem Durchschnitt von 259,005 km/h das Qualifikationstraining zum Grand Prix von Großbritannien in Silverstone beendet hatte.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya hofft auf seinen zweiten Formel-1-Sieg

Auf der offiziellen Pressekonferenz nach dem Abschlusstraining äußerte sich der 26-Jährige zu diesem neuen Rekord. Außerdem schilderte er das Qualifikationstraining aus seiner Sicht und sprach über seine Erwartungen für das Rennen am Sonntag.

Frage: "Ich bin nicht sicher ob du es weißt, aber du hast einen der ältesten Rekorde in der Formel 1 gebrochen. Du bist die überhaupt schnellste Durchschnittsgeschwindigkeit gefahren und hast damit einen 17 Jahre alten Rekord von Keke Rosberg gebrochen. Wie fühlst du dich?"
Juan-Pablo Montoya: "Ich denke, dass es gut ist, aber, ihr wisst es, wir kommen so oft nach Monza und die Strecke hat sich nicht viel verändert. Vermutlich wird der Rekord nächstes Jahr wieder gebrochen. Es ist recht erstaunlich, wie schnell wir waren ? pro Runde etwa zwei Sekunden schneller als im letzten Jahr, also würde ich sagen, dass es eindrucksvoll ist."

Frage: "Du hast den Williams auf einer Strecke mit wenig Abtrieb gefahren und er funktionierte sehr gut. Warum ist das Auto auf dieser Art von Strecke so gut?"
Montoya: "Aerodynamisch arbeitet das Auto hier wirklich gut. Das Auto ist sehr leistungsfähig. Ich denke, wenn wir mit maximalem Abtrieb fahren, sind wir ein wenig hinter Ferrari, aber ich denke, dass jeder sehr gut arbeitet, die Reifen sehr konstant sind und es hilft uns, dass das Auto eine gute Balance hat. Es ist gut, zurück auf der Pole zu sein."

Frage: "Dies ist deine siebte Pole Position in diesem Jahr. Ich denke, dass es längst an der Zeit ist, dass du deinen ersten Sieg feierst."
Montoya: "Ja, hoffentlich. Ich denke, dass ich sagen muss, dass es für mich hier gut lief, als ich auf der Pole Position stand. Letztes Jahr hatte ich ein gutes Rennen hier. Ich denke, dass die Reifen sehr konstant sind. Wir waren heute Morgen mit alten Reifen eng an den Ferraris dran, was ziemlich vielversprechend war, also sind wir wirklich optimistisch für das morgen."

Frage: "Letztes Jahr standest du hier auf der Pole Position und gewannst das Rennen. Wie stehen deine Chancen dieses Jahr?"
Montoya: "Ich denke, die Chancen, verglichen mit den anderen Rennen, stehen ganz gut. Wir sahen heute Morgen sehr konkurrenzfähig aus. Wir müssen abwarten und sehen, was geschieht, aber das Auto läuft hier wirklich gut und es könnte möglicher Weise ein wenig für uns laufen."

Frage: "Es ist immer die Konstanz, die du in der Vergangenheit erwähnt hast. Ist es diesbezüglich hier bisher gut gewesen?"
Montoya: "Ja, ist es. Ich weiß nicht, ob ihr die Zeiten von heute Morgen und gestern betrachtet habt: Jedes mal, wenn wir raus gegangen sind, lief es gut und es wurde einfacher, am Auto zu arbeiten."

Frage: "Nahmst du eine Menge Änderungen am Auto vor?"
Montoya: "Nicht wirklich. Während des Qualifikationstraining ein wenig, weil wir im Qualifikationstraining immer etwas mehr Untersteuern als morgens haben, aber sonst war es gut. Das Auto ist wirklich gut gewesen und ich bin beide Tage schneller als Ralf gewesen. Ich denke, dass er mit dem Auto etwas zu kämpfen hatte und ich war ehrlich etwas verblüfft über sein Tempo im Qualifikationstraining."

Frage: "Insgesamt ist es eine gute Pole Position mit dem Rekord?"
Montoya: "Ja, es war ein guter Kampf mit Ralf und mit Michael und gut, wieder auf der Pole zu sein ? ihr wisst, mich kümmert das aber nicht."

Frage: "Was passierte, als du nach der roten Flagge wieder auf die Strecke gingst? Es schien einen kleinen Kampf zwischen dir und deinem Teamkollegen zu geben."
Montoya: "Ich fuhr los und vergaß, den Geschwindigkeitbegrenzer auszuschalten. Ich fuhr nur 60."

Frage: "Ab wann hast du gewusst, dass du die schnellste Runde überhaupt in der Formel 1 gefahren bist und wusstest du, welche Zeit zu schlagen musstest, um diesen Rekord aufzustellen?"
Montoya: "Ich sprach darüber mit meinen Ingenieure. Wir gingen am Donnerstag um die Strecke und sprachen darüber, aber ich sagte, dass der Rekord vermutlich im kommenden Jahr wieder gebrochen wird und jedes Mal, bis wir nicht mehr nach Monza kommen."

Frage: "Eine Frage zur ersten Kurve: Du hattest mit Michael in diesem Jahr einige enge Situationen gehabt. Wie gehst du das Rennen diesmal an?"
Montoya: "Wir warten und fahren zur ersten Kurve. Wir schauen, wer als Erster aus der ersten Kurve kommt oder ob es jemand ganz anderes ist. Ich weiß nicht, wir werden es sehen. Es gibt keine Absprache."

Frage: "Was denkst du über die Speed Bumps in den Schikanen?"
Montoya: "Ich weiß nicht, du machst einen Fehler und musst da durch kommen. Vermutlich fährt man ein wenig langsamer und wenn man dort rein fährt, denkt man ein wenig mehr daran ? bevor du dort gerade durchfährst, aber das ist es."