• 25.04.2004 09:45

  • von Fabian Hust

Montezemolo: "Möge das bessere Team gewinnen"

Luca di Montezemolo über das Qualifying, die Pole von Button, den Test von Rossi und Sennas Wunsch, für Ferrari zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von San Marino ist neben dem Italien-Grand-Prix eines der Heimrennen für Ferrari, da darf am Samstag beim Qualifying natürlich Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo nicht fehlen, der am Sonntag dann wie immer lieber das Rennen zu Hause am Fernseher verfolgen wird, um sein Herz zu schonen... Als Rubens Barrichello zunächst Bestzeit fuhr, konnte der Italiener noch jubeln, doch Jenson Button und Juan-Pablo Montoya waren noch schneller.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo hätte Ayrton Senna gerne unter Vertrag genommen

Und auch Michael Schumacher verpasste die Pole: "Michael lag bis zum zweiten Sektor vorne, was dann passierte ist Teil des Sports", so Montezemolo. "Wir haben jedoch zwei Autos in den ersten beiden Reihen und das zeigt unsere Stärke und Wettbewerbsfähigkeit. Nun bleibt nur noch zu sagen 'Möge das beste Team gewinnen' und wir hoffen, dass dies Ferrari sein wird."#w1#

Für Jenson Button, der seine erste Pole Position einfuhr, hat Montezemolo viel Lob übrig: "Ich muss vor Jenson Button meinen Hut ziehen. Es ist wichtig, dass junge Fahrer nach vorne kommen. Er hat seine Pole Position verdient."

Natürlich wurde Montezemolo auch zum Test von Valentino Rossi im Ferrari befragt: "Valentino ist diesen Test sehr professionell und mit Enthusiasmus angegangen und ich bin froh, dass er seine Chance hatte, zu testen. Ich habe ihn für den Dezember erneut nach Maranello eingeladen. Wenn er es in Zukunft noch einmal probieren möchte, dann ist er jederzeit mehr als nur willkommen."

Und wie sind sich die beiden Weltmeister Schumacher und Rossi näher gekommen? "Ich würde sagen, dass es zwischen Michael und Valentino einen 'verspäteten' direkten gegenseitigen Respekt gegeben hat", so Montezemolo. "Ein Deutscher aus Kerpen und jemand aus Tavullia in der Region Marche hat nicht viel gemeinsam. Ich beziehe mich dabei auf einen fundamentalen Unterschied, denn was ihre Professionalität angeht, sind beide sehr talentiert, Verfechter des Details und sehr intelligent. In jedem Sport muss man seinen Kopf verwenden, um der Beste zu sein."

Befragt wurde Montezemolo auch zu den von FIA-Präsident Max Mosley gemachten Vorschlägen für das Reglement 2008: "Wenn man sich über Reglementänderungen unterhält, die die Sicherheit betreffen, dann bin ich immer dafür. Was den Rest angeht, so müssen diese diskutiert werden. Die Veränderungen, die eingeführt wurden, um Ferrari zu behindern, haben nicht funktioniert. Ich denke, dass man überdenken sollte, ob man die Sicherheit im Interesse der Öffentlichkeit und im Interesse der Formel 1 verbessert. Die bestehende Vereinbarung läuft bis 2007 und wir müssen entscheiden, was danach passiert. Bisher haben wir Entscheidungen als Gruppe getroffen, aber in Zukunft könnten wir Dinge individuell entscheiden."

Anlässlich eines Grand Prixs, bei dem Ayrton Senna vor zehn Jahren sein Leben verlor, erinnert sich Montezemolo: "Ich kann mich an ein Treffen mit ihm in der Villa D'Este beim Monza-Grand-Prix erinnern. Ich habe mit ihm auch vor dem Grand Prix von San Marino gesprochen, als wir in einem kritischen Stadium der Elektronik-Nutzung in den Formel-1-Autos waren. Zu dieser Zeit war die aktive Aufhängung der letzte Schrei und er hat unsere Einstellung dazu geschätzt. Er sagte zu mir: 'Ich möchte meine Karriere beenden, in dem ich versuche, etwas mit Ferrari zu gewinnen'. Ich antwortete ihm, dass ich froh sein würde, wenn dies der Fall sein würde."