• 01.11.2004 10:54

  • von Marco Helgert

Montezemolo: "Ich bin stolz auf dieses Team"

Der sechste Titel in Folge für Ferrari, ein weiteres dominierendes Jahr - Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo ist stolz auf das Erreichte

(Motorsport-Total.com) - Noch kurz vor der Vorstellung des Ferrari F2004 im Januar dieses Jahres war die einstige Siegessicherheit von Ferrari verflogen. "Alle warten darauf, dass wir verlieren", erklärte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo damals, der sich öffentlich Gedanken darüber machte, wie man mit einer Niederlage umgehen würde: "Ich würde mit meinen Leuten darüber nachdenken, wie wir im nächsten Jahr wieder gewinnen könnten."

Titel-Bild zur News: Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo feierte in Monza mit den Fans

Am Ende der Saison präsentiert sich ein anderes Ferrari-Bild: 15 Siege in 18 Rennen und den konkurrenzlosen Triumph in der Fahrer- und Konstrukteurswertung. Entsprechend fällt auch das Fazit des Präsidenten aus. "Was in diesem Jahr passierte, ist etwas, was niemand hätte vorhersagen können. 2004 war ein außergewöhnliches Jahr, wahrscheinlich ist es unwiederholbar, wenn man den Wettbewerb in der Formel 1 berücksichtigt."#w1#


Nichtsdestotrotz stand das vergangene Wochenende in Monza im Zeichen des Feierns. Fast 40.000 Tifosi reisten zu den 'Ferrari Maserati World Finals'. "Es ist großartig, hier in Monza zu sein und den sechsten Titel in Folge zu feiern", so Montezemolo. "Dies ist ein Tag zum Feiern, ein wirklich großartiger Tag. Zum letzten Mal kamen wir hier in Monza zusammen, als wir den Sieg 2001 feierten, da konnten wir noch nicht die außergewöhnlichen Ergebnisse erwarten, die seither eingefahren wurden."

Montezemolo ist "stolz" auf Ferrari

"Als wir 2001 nach 21 Jahren erstmals wieder den Fahrertitel gewannen, dachten viele, dass wir die folgenden Jahre mit Feiern verbringen würden. Stattdessen haben wir investiert und ein starkes und vereintes Team aufgebaut", so Montezemolo stolz. "Wir arbeiten weiter bei der Konstruktion und der Entwicklung, und wir geben alles. Wir haben eine fantastische und stabile Arbeitsgruppe, für die die Technologie sehr wichtig ist. Aber weit wichtiger ist immer noch das menschliche Element."

Anteil am großartigen Erfolg Ferraris haben viele, der Italiener hatte daher einigen zu danken: "Jean Todt der das Team führt, Michael (Schumacher), der mit Ferrari mehr gewonnen hat als jeder andere Fahrer; Rubens (Barrichello) der ein Eckpfeiler bei den Konstrukteurstiteln seit 2000 war. Ich möchte denen danken, die bei den Rennen sind, und denen, die in Maranello arbeiten: Einfach allen, ohne Ausnahme, denn dies ist ein gemeinsamer Erfolg, und das macht mich glücklich. Ich bin stolz, der Präsident von Ferrari zu sein, ich bin stolz auf dieses Team."

Ferrari hätte nichts gegen "Langeweile" im kommenden Jahr

Doch nicht nur von Innen heraus wurde der Erfolg der vergangenen Jahre aufgebaut, viele Puzzlesteine wurden auch von außen gelegt. "Wir dürfen nicht den unschätzbaren Beitrag aller Sponsoren und Partner vergessen, die eine aktive Rolle am Erfolg haben", so der Italiener. "Zwei Beispiele möchte ich herausheben: 'Shell', die seit Jahren mit uns arbeiten und in Technologie und stetige Verbesserungen investieren, und Bridgestone, die bei all unseren Siegen eine zentrale Rolle spielten und in den vergangenen Jahren große Schritte nach vorne machten."

"Unser Erfolg ist wichtig für uns, für Fiat, für Italien und für jeden, der mit uns an diesen Ergebnissen gearbeitet hat", so Montezemolo. "Einige behaupten, die Formel 1 sei langweilig. Wir möchten diese 'Langweile' genießen und wir hoffen, dass wir auch in den kommenden Jahren 'gelangweilt' sein werden. Ferrari blickt konstant auf die Zukunft." Doch die Feierlichkeiten Monza sollten nicht der Ort werden, an dem über Regeln und Reformen in der Formel 1 gesprochen wird. "Heute geht es nur darum, dieses außergewöhnliche Jahr und diese wundervolle Party zu genießen."