• 01.11.2004 10:04

  • von Marco Helgert

Silverstone-Rennen hängt weiter in der Luft

Noch gibt es keinen Großbritannien-Grand-Prix 2005, auch ein Rennen, das nicht zur Weltmeisterschaft zählt, stößt auf wenig Gegenliebe

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Großbritannien hängt auch weiterhin in der Schwebe. Eine direkte Einigung mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone gibt es bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht und wird kurzfristig auch kaum erreicht werden können. Dabei ist der geplante Ablauf der Entscheidungen bereits geplatzt, denn bis Ende Oktober wollte man Klarheit erlangen.

Titel-Bild zur News: Dunkle Wolken über Silverstone

Die Zukunft des Rennens in Silverstone sieht derzeit düster aus

"Nun müssen wir den Schwung beibehalten, denn jeder Tag, der nach dem Ende des Oktobers verrinnt, hat einen negativen Einfluss auf das Marketing und die Ticketverkäufe", so 'BRDC'-Geschäftsführer Alex Hooton gegenüber 'autosport.com' kurz nach der Aufnahme des Silverstone-Rennens in den provisorischen Kalender der Formel-1-Saison 2005.#w1#

Zwischenzeitlich keimte in England die Idee auf, das Rennen in Silverstone ohne den Status eines Weltmeisterschaftslaufes auszutragen. Ein Vorschlag, der bei vielen auf eine breite Akzeptanz stieß, doch von den Teams mehrheitlich als unwahrscheinlich angesehen wird. "Es ist sehr kostspielig, an einem Grand Prix teilzunehmen. Wenn das Rennen nicht für eine Meisterschaft zählt, dann ist es schwierig, Gründe für eine Teilnahme zu finden", erklärte Sam Michael, Technischer Direktor des BMW-Williams-Teams auf der Internetseite von BMW-Motorsport.

Dies ist nur ein Zeichen der gewandelten Formel 1. Noch bis vor etwa 20 Jahren waren Rennen, die nicht zur WM zählten, ein fester Bestandteil in den Planungen der Teams. Zum einen konnte man bei diesen Veranstaltungen Fahrer einsetzen, die sonst nur Testaufgaben absolvierten oder die erst neu zum Team kamen. Zum anderen waren diese Rennen verlockend, da hohe Preisgelder ausgeschüttet wurden.

Um den Teams die Teilnahme an einem freien Rennen in Silverstone schmackhaft zu machen, müsste der 'BRDC', der Klub der britischen Rennfahrer, dem die Strecke gehört, jedoch so große Summen zur Verfügung stellen, dass Ecclestones Forderungen fast gering erscheinen. Silverstones Zukunft erscheint vor diesem Hintergrund von Tag zu Tag düsterer, zumal eine Einigung aller zehn Teams über das vorgeschlagene Reformpaket, welches das Rennen sichern würde, in weite Ferne gerückt ist.