Brawn: "Niemand möchte auf diesen Erfolg verzichten"
Ferraris Erfolgsserie setzte sich auch 2004 unvermindert fort - für Ross Brawn, den Technischen Direktor, ist dies nur eine logische Folge
(Motorsport-Total.com) - 15 Siege in 18 Rennen sprechen eine deutliche Sprache, Ferrari war 2004 in einer eigenen Liga unterwegs. Doch neben dem Misserfolg ist auch ein Erfolg ohne Konkurrenz nicht möglich, des einen Unvermögen ist des anderen Erfolgsgarant. Doch gerade die Protagonisten der Formel 1, die sich vor dem Saisonbeginn als Jäger von Ferrari titulierten, wurden im Laufe der Saison überrollt, eine Tatsache, die auch Ross Brawn, den Technischen Direktor bei Ferrari, überrascht hat.
© Ferrari
Für Ross Brawn ist Stabilität der größte Erfolgsgarant
"Innerhalb von Ferrari haben wir eine fundierte Meinung darüber, woher Ferrari kam und in welche Richtung wir gehen", wird Brawn vom 'Telegraph' zitiert. "Die Meinung über unsere Gegner dagegen ist notwendigerweise subjektiv. Was mich in diesem Jahr überrascht hat, ist die mangelnde Leistungsfähigkeit von McLaren und Williams. Wir hatten erwartet, dass diese beiden uns Druck machen würden. Aber das ist nicht passiert."#w1#
Während die Hauptkonkurrenten zumindest in der ersten Saisonhälfte nie in Schlagdistanz zu Ferrari waren, überraschten andere Teams. "Was mich am meisten schockte, war die Tatsache, dass uns Renault und BAR herausforderten und nicht die Teams, von denen wir das erwartet hatten", so der 49-Jährige. "Das Leistungsniveau eines jeden Teams ist das Ergebnis der geleisteten Arbeit. Ich bin sicher, dass sie (McLaren-Mercedes und BMW-Williams; d. Red.) nach ihren eigenen Maßstäben in diesem Jahr einen schlechten Job gemacht haben."
Doch woher nimmt Ferrari die Kraft, sich Jahr für Jahr zu steigern und den Gegnern erneut zu demonstrieren, welche Leistungen in der Formel 1 möglich sind? Was also ist das Geheimnis von Ferrari? Die Antwort darauf ist die gleiche wie noch vor einigen Jahren: Es gibt kein Geheimnis, oder zumindest nicht das Geheimnis. In Maranello ist alles eingespielt, es gibt kaum Rangeleien und Machtspielchen - weder auf noch neben der Strecke.
"Wir reden oft über Stabilität. Ich wiederhole mich da, aber das ist einer der entscheidendsten Faktoren", so Brawn weiter. "Damit ist nicht nur die Stabilität innerhalb von Ferrari gemeint, sondern auch jene mit den Partnern. Wir haben seit sechs Jahren den gleichen Reifenpartner, bei Schmierstoffen arbeiten wir seit acht Jahren mit der gleichen Firma. Es ist eine sehr stabile Umgebung, die es uns erlaubt, jedes Jahr weitere Verbesserungen zu finden."
Der anhaltende Erfolg ist zusätzlich ein Motivationsfaktor. "Jeder ist sehr enthusiastisch und sehr engagiert. Wir arbeiten die ganze Zeit über mit den gleichen Leuten. Niemand möchte auf diesen Erfolg verzichten", so die Erklärung des Engländers. "Jeder Sieg, jede Meisterschaft ist wie ein Katalysator für die nächste." So werden sich Ferraris Gegner wieder mit der Hoffnung auf den großen Erfolg auf die kommende Saison vorbereiten - bei Ferrari hingegen herrscht Gewissheit und Zuversicht.
