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Montezemolo: Formel 1 für Fans zu teuer
Auch Luca di Montezemolo fordert eine Senkung der Eintrittpreise für die Formel 1 und ein interessanteres Reglement
(Motorsport-Total.com) - Die Veranstalter des Deutschland-Grand-Prix' kamen mit einem blauen Auge davon. Der Zuschauerschwund hat auch die badische Rennstrecke erreicht, viele Fans wollen keine Unsummen mehr für Formel-1-Tickets ausgeben. Neben dem Schumacher-Manager Willi Weber fordert auch Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo eine Senkung der Kosten. Der Charakter der Formel 1 darf dabei jedoch nicht verändert werden.

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Luca di Montezemolo ist mit der jetzigen Formel 1 unzufrieden
"Sie muss eine extreme Rennserie bleiben, mit Entwicklungsarbeit und Innovationen", erklärte er in einem Interview mit der 'Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung'. "Aber das Überholen muss einfacher werden. Der Fahrer muss wieder im Mittelpunkt stehen, während wir heute zu viel Elektronik und Taktik haben. Warum sollten wir nicht wieder Rennen ohne Boxenstop haben, die ein sportlich interessanteres Spektakel bieten können?"
Die Änderung des Qualifying-Formats in dieser Saison hätte jedoch nur eine kurzfristig belebende Wirkung. "Wenn es nur darum geht, dass man im Regen mit Trockenreifen fährt oder umgekehrt, oder dass der beste Fahrer nur eine Hand benutzen darf und so weiter, lässt sich vielleicht kurzfristig die Attraktivität steigern", so Montezemolo. "Langfristig verliert man mit solchen Dingen die Glaubwürdigkeit. Langfristig muss die Motorleistung gedrosselt werden. Die Aerodynamik muss sich ändern, damit man wieder überholen kann."
Ein weiteres Mal kritisierte der Italiener die Geschäftlage in der Formel 1. Den Teams stehen 47 Prozent der TV-Einnahmen zu, doch sie erhalten nichts "von der Bandenwerbung, nichts von den Einnahmen aus den Eintrittsgeldern. Wir riskieren, dass viele Teams nicht mehr das Geld haben, um weiter in der Formel Eins mitzufahren", so Montezemolo.
"Zudem bin ich besorgt darüber, dass die Eintrittskarten für junge Leute viel zu teuer sind und die Zuschauer für ein Rennwochenende mehr bezahlen als für ein Billigflugticket in die Karibik. Und es ist absurd, dass es für Ferrari keinen finanziellen Unterschied macht, ob nach Hockenheim 400000 oder 10 Zuschauer kommen."

