Ferrari schwer geschlagen und enttäuscht
Ein Reifenschaden am Ferrari von Michael Schumacher kostete sechs wichtige Punkte - Barrichello fiel bereits beim Start aus
(Motorsport-Total.com) - Kurz vor dem Ende des Rennens war man bei Ferrari noch halbwegs zufrieden. Zwar wurde Rubens Barrichello schon bei der Startkollision aus dem Rennen gerissen, doch Michael Schumacher fuhr ein ruhiges, intelligentes und dennoch beherztes Rennen. Mit dem zweiten Platz hinter Montoya konnte man gut leben, doch der Schock kam in Gestalt eines sich auflösenden linken Hinterreifens. Der fällige Stopp warf den Weltmeister zurück auf Rang sieben.

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Das corpus delicti: Der platte linke Hinterreifen von Michael Schumacher
"Natürlich bin ich unzufrieden, dass ich in einem Rennen Siebter wurde, in dem ich acht Punkte hätte holen können", erklärte Schumacher enttäuscht. "Nun sind es nur zwei geworden, aber immerhin führe ich noch in der Weltmeisterschaft. Wie erwartet sind nun aber die Williams unsere Hauptgegner."
"Am Start verlor ich gleich zwei Plätze und musste hart arbeiten, um auf den zweiten Rang zu kommen", fuhr der Kerpener fort. "Ich muss gestehen, dass mein Auto im Rennen recht gut war, auch wenn ich nicht schnell genug war, um Montoya einzuholen, er war schon zu weit weg. Gegen Ende hatte ich dann hinten links einen Plattfuß. Wir müssen noch herausfinden warum das passierte. Noch stehen vier Rennen aus, und der Titelkampf wird eng und aufregend werden, genau wie erwartet. Ich freue mich auf den Kampf."
Rubens Barrichello hatte ein weit kürzeres Rennen: "Ich bin sehr enttäuscht", so der Brasilianer. "Ich konnte beim Unfall nirgendwohin. Ich kam nur durchschnittlich weg, und Ralf (Schumacher) und Kimi (Räikkönen) sind große Risiken eingegangen, speziell Kimi. Ralf ist dann nach Links gezogen, und ich konnte nichts machen. Ich habe gebremst, aber dann wurde ich getroffen, ohne dass ich das Lenkrad bewegt habe. Es ist eine Schande, denn ich hätte ein gutes Rennen haben können."
"Es war ein hartes Rennen", bestätigte auch Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn. "Erst verloren wir Rubens gleich nach dem Start, und dann hat Michael einen Plattfuß, als er gerade wieder weltmeisterlich fuhr. Er hat auf den richtigen Moment gewartet, als er Trulli überholte, der Probleme mit seinen Reifen hatte. Den zweiten Platz so zu verlieren, war grausam."
"Michaels Problem war ein Plattfuß", fuhr Brawn fort. "Das passiert von Zeit zu Zeit, aber in diesem Fall war es besonders ungünstig, denn er erlitt ihn, als er gerade die Boxen passiert hatte. Er musste also fast eine ganze Runde damit langsam fahren. Wir müssen nun herausfinden, was der Grund dafür war. Wir werden uns nun sammeln und stärker zu den vier verbleibenden Rennen zurückkommen."
Für Jean Todt war es das "schwierigste und enttäuschendste" Rennen der Saison. Die Fahrt von Michael Schumacher sei bis zu seinem Reifenproblem "sehr intelligent" gewesen, und hätte wichtige Punkte eingebracht, doch der Reifenschaden zerstörte diese Vorstellung. "Immerhin konnte er zwei wichtige Punkte mitnehmen, und vier Rennen kommen ja noch. Michel führt nun mit sechs Punkten in der Fahrerwertung, Ferrari hat bei den Herstellern zwei Zähler Vorsprung."

