• 04.08.2003 10:05

  • von Marco Helgert

Unverständnis über Ralf Schumachers Strafe

Ralf Schumacher und die Experten Niki Lauda und Marc Surer können die Strafe gegen den BMW-Williams-Piloten nicht nachvollziehen

(Motorsport-Total.com) - Als wäre ein Ausfall im Heimrennen nicht genug, so musste Ralf Schumacher bereits nach seiner Abreise aus Hockenheim ein weitere Hiobsbotschaft entgegen nehmen: Die Rennleitung brummte ihm wegen dem Startunfall eine Strafe auf, beim Ungarn-Grand-Prix wird er in der Startaufstellung um zehn Plätze nach hintern versetzt werden.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya, Ralf Schumacher, Rubens Barrichello und Kimi Räikkönen

Kurz vor dem Knall: Ralf Schumacher zieht nach links

"Die Stewards kamen zu der Meinung, dass Ralf Schumacher nach links zog, um besser in die erste Kurve einlenken zu können. Er gab zu, während dieses Manövers nicht auf andere Fahrzeuge geachtet zu haben", heißt es im Statement der FIA. "Peng. Das saß. Das muss ich erst einmal verdauen", so Ralf Schumachers erste Reaktion auf seiner Internetseite.

Sein BMW-Williams-Team hat gegen die Entscheidung der FIA bereits Einspruch eingelegt, auch wenn dies in der Vergangenheit oft nur wenig half und häufig die Härte der Strafe sogar noch erhöhte. "Selbst im Falle einer Bestrafung muss und werde ich natürlich die Entscheidung des Schiedsgerichts akzeptieren, aber ? um ehrlich zu sein ? würde ich das Ganze zwar als unglücklich, aber auch als normalen Rennunfall werten."

Seine Erklärung des Unfalls liest sich so: "Ich bin nach dem Start nach links gezogen, das stimmt schon, schließlich wollte ich nicht gerade in die Kurve reinfahren, um im Ausgang dann überholt zu werden. Aber diese Lenkbewegung war weder plötzlich noch riskant. Links hinter mir hab? ich Rubens Barrichello gesehen, ihm gegenüber wollte ich meine Linie verteidigen. Dass da noch weiter links noch ein Auto auftaucht, hab? ich nicht gesehen, und da ich ein Manöver ja nicht auf Vermutungen aufbauen kann, sind ? so glaube ich ? Schuldzuweisungen fehl am Platz."

Doch nicht nur der "Sünder" selbst, sondern auch einige Experten fanden kein Verständnis für die Härte der Strafe für Ralf Schumacher. "Das darf doch nicht wahr sein. Die spinnen doch", brachte Niki Lauda seine Meinung deutlich zum Ausdruck. Auch Marc Surer erklärte dem schweizer 'Blick' sein Unverständnis: "Da haben wir bei einem normalen Rennunfall endlich wieder etwas Action ? und dann wird Ralf das unschuldige Opfer von übereifrigen Funktionären."

Durch den Einspruch des BMW-Williams-Teams ist das Kapitel "Startunfall in Hockenheim" noch nicht abgeschlossen. Die weiteren Unfallbeteiligten, Rubens Barrichello und Kimi Räikkönen, hielten sich nach dem Rennen jedoch bedeckt. Keiner der beiden wollte eine klar erkennbare Alleinschuld bei einem anderen oder sich selbst entdecken.