• 29.06.2006 11:19

  • von Marco Helgert

Monteiro zurück am Ort des Erfolges

Vor einem Jahr stand Tiago Monteiro in Indianapolis auf dem Podest und der Portugiese freut sich noch heute über dieses ungewöhnliche Ergebnis

(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr standen die Ferrari-Piloten Michael Schumacher und Rubens Barrichello etwas verloren auf dem Siegerpodest von Indianapolis herum. Zum Feiern gab es kaum einen Anlass, der Doppelerfolg wurde ohne Gegner eingefahren. Neben den beiden Herren in Rot freute sich dann aber doch noch ein Pilot: Tiago Monteiro setzte sich im Teamduell gegen Narain Karthikeyan durch und eroberte im Jordan den ersten Podestplatz seiner Karriere.

Titel-Bild zur News: Podest

Dieses Bild aus Indianapolis dürfte bei Monteiro gerahmt auf dem Kamin stehen

"Für mich ist es eine schöne Rückkehr", so der Portugiese vor dem US-Grand-Prix 2006 in der 'Formule 1 RaceReport'. "Ich weiß, dass mich einige noch aus meiner ChampCar-Zeit kennen, mit einigen von ihnen werde ich ein Barbecue veranstalten. Die positivsten Erinnerungen aber verbindet er mit dem Rennen. "Es war ein toller Tag und eine gute Chance in meiner Karriere, ich habe sie genutzt."#w1#

Dass er vor einem Jahr einer von nur sechs Fahrern in der Startaufstellung sein würde, war dem Portugiesen gar nicht bewusst. "Ich wusste, dass einige nicht fahren wollten, aber ich hatte keine Ahnung, dass alle Michelin-Fahrer nach der Aufwärmrunde aufgeben würden", erklärte er. "'Was passiert denn da?', schrie ich in den Funk. Aber das Team sagte mir, ich solle meinen Startplatz einnehmen und ganz normal fahren."

Ganz so einfach war das mental nicht. "Ich war ja schon Dritter am Start und wusste, dass ich das nun 70 Runden lang halten müsste", erklärte er. "Ich schaute 60 Runden lang nicht in die Spiegel und ich hatte Angst, dass das Auto kaputt geht. Was ja nicht passierte. Aber das Auto war gut, ich fuhr gute Rundenzeiten."

Erst später machte er sich Gedanken darüber, was passierte wäre, wenn sich Schumacher und Barrichello gegenseitig von der Piste geschoben hätten. "Das ist glücklicherweise nicht passiert", so Monteiro. "Dann hätte ich gewonnen und wäre mit Karthikeyan und einem Minardi-Fahrer auf dem Podest gestanden. Aber so sieht man später Bilder, auf denen ich mit Schumacher und Barrichello auf dem Podest stehe."

Und während die Ferrari-Stars auf dem Siegerpodest eine eiserne Miene zogen, freute sich der Portugiese. "Sie standen da und machten lange Gesichter. Da dachte ich mir, ist egal, ich feier meine eigene Party. Unten standen meine Mechaniker und jubelten. Sie haben das verdient."