Monteiro über die drei neuen Rennställe
In seinen beiden Formel-1-Jahren fuhr Tiago Monteiro im hinteren Teil des Feldes - Der Portugiese über die Neueinsteiger in der Königsklasse
(Motorsport-Total.com) - Tiago Monteiro fuhr 2005 bei Jordan und 2006 beim Nachfolgeteam Midland in der Formel1. Seine beste Platzierung erreichte der Portugiese mit Rang drei beim Skandalrennen in Indianapolis, als lediglich sechs Fahrzeuge das Rennen starteten. Nach der Karriere in der Königsklasse wechselte der 33-Jährige in die Tourenwagenweltmeisterschaft. Trotzdem verfolgt Monteiro nach wie vor das Formel-1-Geschehen.

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WTCC-Pilot Tiago Monteiro kennt die Schwierigkeiten der Formel 1
"Bislang war es eine wirklich fantastische Saison. Man muss fasst sagen: Für die Show war es mehr oder weniger ein Glücksfall, dass Red Bull anfangs zwar dominant, aber nicht zuverlässig war", meint der WM-16. von 2005. " Das hat den anderen die Möglichkeit gegeben, einige Punkte abzugreifen. Denn man darf nicht vergessen: Red Bull hätte durchaus noch mehr Rennen gewinnen können. So hatten wir allerdings ein sehr interessantes erstes Saisondrittel."#w1#
Da Monteiro meist am Ende des Feldes kämpfte und Übergang von Jordan in Midland miterlebte, fühlt er mit den drei neuen Rennställen mit. " Es ist schwierig, ein Urteil über die neuen Teams abzugeben, wenn man selbst nicht involviert ist. Jeder Rennstall hat unterschiedliche Bedürfnisse, unterschiedliche Anlagen und unterschiedliche Zielsetzungen. Aus diesem Grund kann man die drei neuen Teams nicht wirklich miteinander vergleichen. Dafür sind diese Mannschaften viel zu unterschiedlich aufgebaut. Auch ihre Entstehung hätte kaum gegensätzlicher verlaufen können."
"Virgin kann auf ein gefestigtes Budget zurückgreifen und geht mit einer neuen Designphilosophie zu Werke. Lotus würde ich als stabiler und als das etwas 'normalere' Team beschreiben. Und dann haben wir noch HRT, das eine sehr bewegte Geschichte aufweist. Dallara spielte dabei eine Rolle, es gab Schwierigkeiten mit dem Geld und problematische Persönlichkeiten rund um den Rennstall."
Als Monteiro noch in der Formel 1 involviert war, konnten die Rennställe noch ausgiebig testen. Damit ist es nun vorbei, deshalb findet er: " Ich kann gut verstehen, dass diese Teams derzeit eine schwierige Phase durchmachen. Die Formel 1 ist ein ungeheuer schwieriges Spielfeld. Bislang haben die drei Neulinge keinen überaus starken Eindruck gemacht. Aber dafür sollte man sie nicht verurteilen, denn speziell in der Formel 1 ist aller Anfang schwer - nicht zuletzt im Hinblick auf die eingeschränkten Wintertests, das Testverbot während der Saison und die geringe Streckenzeit an einem Wochenende."
"Bei der ganzen Geschichte darf man auch nicht vergessen: Diese Teams haben sich für eine Formel 1 entschieden, in der man mit einer geplanten Budget-Obergrenze von rund 45 Millionen hätte antreten sollen. Deswegen haben sie sich zum Einstieg entschlossen, doch anschließend hat sich alles verändert. Sie sind ihren Plänen dennoch treu geblieben. Im Augenblick geht es für diese Teams einfach nur ums Überleben. Ein Budget in der Höhe der anderen Rennställe werden HRT, Lotus und Virgin sicherlich nicht zusammen bekommen."

