Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Montagny hat mit Renault abgeschlossen
Franck Montagny ist traurig, wie seine Zusammenarbeit mit Renault zu Ende gegangen ist, hat mit seiner Vergangenheit aber abgeschlossen
(Motorsport-Total.com) - Als Renault Ende 2004 Jarno Trulli vorzeitig vor die Tür setzte und für den Italiener kurzfristig Ersatz suchen musste, sah sich Franck Montagny schon in dessen Cockpit, doch dann kam Flavio Briatore plötzlich mit dem viel besser vermarktbaren Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve daher - für Montagny ein Knackpunkt in seiner Karriere.

© xpb.cc
Franck Montagny denkt nur ungern an seine Zeit als Renault-Testfahrer zurück
Wurde seine Arbeit als Testfahrer bei den Franzosen bis dahin von allen Seiten hoch eingeschätzt, so fragte man sich im Paddock plötzlich, warum Renault lieber einen in die Jahre gekommenen Ex-Weltmeister an Bord holte, anstatt dem eigenen Nachwuchs eine Chance zu geben. Montagny wurde daraufhin am Fahrermarkt weitgehend ignoriert und erklärte sich daher auf Wunsch des Teams dazu bereit, ein weiteres Jahr als Testfahrer anzuhängen.#w1#
Montagny will Renault als Vergangenheit betrachten
Ende 2005 wurde er dann endgültig ausgemustert, weshalb er im Grunde genommen alles Recht der Welt hat, auf seinen Ex-Arbeitgeber sauer zu sein. Dem ist aber nicht so: "Man kann das auf zwei Arten sehen", erklärte der Super-Aguri-Pilot gegenüber 'F1 Racing'. "Ich bevorzuge es so zu sehen, dass sie mir meine erste Chance in der Formel 1 gegeben haben. Dafür muss ich ihnen danken, denn ich habe viel gelernt."
"Allerdings habe ich auch eine Gelegenheit verpasst, als Trulli gefeuert wurde. Das größte Problem war aber nicht, als Villeneuve ins Auto gesetzt wurde, sondern als mir das Team später gesagt hat: 'Wenn wir auch einen anderen haben können, warum sollen wir dann dich nehmen?' Das fand ich ziemlich unverschämt, aber okay, das war der Deal", so der sympathische 28-Jährige, der jedoch ganz bewusst davon Abstand nimmt, Renault öffentlich zu kritisieren.
Zwölf Bestzeiten an insgesamt 98 Testtagen
Dass er für die Franzosen äußerst wertvoll war, steht außer Frage ("Wir haben ja eine Weltmeisterschaft gewonnen!") - und äußerst wertvoll liest sich auf Zahlen umgelegt so: Montagny testete insgesamt zwischen 2003 und 2005 98 Tage, spulte in dieser Zeit 39.624 Kilometer ab - nur Ferraris Luca Badoer war noch fleißiger - und erzielte dabei immerhin zwölf Tagesbestzeiten, auch wenn diese bei Testfahrten natürlich nicht überbewertet werden dürfen.
Im Nachhinein bereut er nur eines: "Ich habe bei Renault einen Fehler gemacht, habe zu hart für das Team gearbeitet", schmollte Montagny. "Weil die Formel 1 ganz anders ist als jede andere Rennserie, erstarrt man am Anfang automatisch in Ehrfurcht, also arbeitet man so hart für das Team, dass man ganz auf sich selbst vergisst." Wenn man dann wie er damals meistens undankbare Aufgaben erledigen muss und nur selten auf Zeit fahren darf, tut dies doppelt weh...

