• 25.05.2002 11:06

  • von Marcus Kollmann

Minardi vs. Phoenix vs. Arrows - Kampf ums Überleben

Stoddart über die Hintergründe der Phoenix-Klage, die direkt mit der Entlassung von Minardi-Personal zusammenhängen

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf um die Teilnahme an der FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft zwischen dem britischen Geschäftsmann Charles Nickerson als Vertreter von Phoenix Finance Ltd. und der FIA entwickelt sich immer mehr zu einer unendlichen Geschichte.

Titel-Bild zur News: Tom Walkinshaw

Stoddart glaubt, dass hinter Phoenix Tom Walkinshaw steckt

Obwohl die Klage von Phoenix vom britischen High Court abgewiesen wurde, ist ein Ende immer noch nicht abzusehen, denn so lange Nickerson und Co. die Möglichkeit haben weitere Rechtsmittel einzulegen, so lange bleiben die TV-Gelder in Höhe von 12 Millionen US-Dollar auf einem Konto eingefroren. Genau diese Summe könnte am Ende aber über das Schicksal von Minardi und Arrows entscheiden. Tom Walkinshaw soll nach Meinung von Paul Stoddart hinter dem Phoenix-Team stecken, welches für wenige Millionen die Prost-Chassis kaufte und der Überzeugung ist auch die Starterlaubnis damit eingekauft zu haben. Sollte dies von einem Gericht tatsächlich so gesehen werden, so stünden die 12 Millionen Phoenix zu. Da Nickerson ein guter Freund von Walkinshaw ist, rechnet Stoddart eins und eins zusammen und geht davon aus, dass die genannte Summe versteckt an Arrows überwiesen werden würde.

Eigenes Geld kann der Minardi-Teamchef derzeit nicht in seinen Rennstall stecken. Auf die TV-Gelder, die im Falle des Nicht-Konkurses von Prost Grand Prix dem französischen Rennstall zugestanden hätten, ist man nun dringend angewiesen, verriet Stoddart nun: "Letztes Jahr war ich auf die Verluste mit dem Team vorbereitet, denn meine Fluglinie schrieb schwarze Zahlen und ich fing das damit auf, doch nach dem 11. September geht es auch European-Aviation nicht mehr so gut und ich kann einfach keine Gelder in das Team stecken", so die sinngemäße Aussage des Teamchefs gegenüber der englischsprachigen Presse.

Vermutet wird momentan, dass Phoenix in der Schweiz gegen das Urteil des britischen High Court in Berufung gehen wird, was dazu führen könnte dass Stoddart weitere drei bis vier Monate auf die seiner Meinung nach Minardi zustehenden 12 Millionen warten muss. Hinzu kommt, dass ihm langsam die Zeit wegzurennen scheint, musste er doch bereits 22 Angestellte mangels finanzieller Ressourcen entlassen. Des Weiteren bestätigte der Australier Bernie Ecclestones Aussage, wonach zwei Teams diese Saison womöglich nicht überstehen werden. Dass es sich dabei um Minardi und Arrows handelt, ist laut Stoddart wohl für jeden offensichtlich.