09.03.2003 09:28
von Marco Helgert

Minardi hat sich verpokert

Minardi setzte im Rennen auf die falsche Strategie und war dennoch zufrieden zumindest ein Auto im Ziel zu haben

(Motorsport-Total.com) - Minardis Entscheidung im Qualifying keine schnelle Runde zu drehen hat sich am Ende des Wochenendes nicht recht ausbezahlt. Im Lager der Italiener hoffte man auf ein Rennen, welches immer wieder von einigen Schauern heimgesucht werden würde. So schickt man beide Boliden randvoll getankt in das Rennen.

Justin Wilson zeigte ein recht erstaunliches Debütrennen

Hinzu kam, dass kurz vor der Öffnung der Boxengasse ein Ölleck am Minardi PS03 von Jos Verstappen entdeckt wurde. Dieser konnte immerhin noch in das Ersatzauto wechseln, welches jedoch für Justin Wilson hergerichtet worden war, und aus der Boxengasse starten. Im ersten Renndrittel hielt sich der Niederländer mit der richtigen Reifenwahl (Trocken) recht gut im Rennen und fuhr phasenweise nur zwei Sekunden langsamer als die Spitze.

"Die Balance war vor allem mit dem ersten Reifensatz recht gut", so der Verstappen. "Nach dem ersten Boxenstopp war sie aber so gut wie verschwunden. Danach war es einfach ein hartes Rennen für mich." Ein Erfolg war es dennoch, denn "das Wichtigste für das Team war, dass wir das Auto ins Ziel gebracht haben."

Justin Wilson zeigte einen erwähnenswerten Auftakt in seine Formel-1-Karriere. Zu Beginn des Rennens arbeitete sich der groß gewachsene Brite bis auf den neunten Platz nach vorne. "Es war fantastisch, dass ich ins Mittelfeld vorstoßen und einige Kollegen überholen konnte", freute sich der Debütant. "Es war einfach Pech, dass ein Stein einen Wasserkühler durchbohrte, wodurch die Temperatur zu stark anstieg."

Minardi-Teamchef Paul Stoddart war ebenfalls recht zufrieden, zumal zumindest ein bisher kaum getesteter Minardi PS03 das Rennen durchfahren konnte. "Die risikovolle Strategie des Teams, bei der man auf Regen hoffte, hätte sich fast ausbezahlt", so der Australier. "Nichtsdestotrotz ist der elfte Platz von Jos eine gute Teamleistung. Schade, dass Justin einen Defekt am Kühler hatte und das Rennen aufgeben musste, auch wenn das Team eifrig versuchte den Schaden zu beheben."