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Mike Gascoyne im Interview
Renaults Technischer Direktor spricht über den Übergang Benetton zu Renault, Jenson Button und die Geldsorgen der kleineren Teams
(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Nach dem Doppelausfall von Barcelona, der dem Renault-Team wertvolle WM-Punkte kostete, geht es nun für das Team nach Österreich, wo Giancarlo Fisichella 1998 in einer halb feuchten, halb trockenen Qualifikationen auf die Pole Position fahren konnte. Dieses "Zufallsergebnis" ist aber längst Vergangenheit. Mittlerweile fährt das Team unter der Renault-Flagge und "Fisico" ist bei Jordan unter Vertrag. Im Interview spricht Mike Gascoyne, der Technische Direktor des Teams, über den bisherigen Verlauf der Saison.

© Renault
Mike Gascoyne will mit Renault jetzt in die Top 3 durchbrechen
Frage: "Seit dem letzten Jahr habt ihr einen großen Schritt nach vorne gemacht. Bist du zufrieden, mit der Art und Weise, wie das Team Fortschritte macht?"
Mike Gascoyne: "Wir haben schon erwartet, dass wir 'best of the rest' sein werden und Vierter in der WM-Wertung werden. Das haben wir erreicht und nun schauen wir darauf, ein wenig mehr zu erreichen und hoffentlich dabei den Top-3-Teams ein wenig näher kommen werden."
Frage: "Warum war das letzte Jahr so schwierig gewesen?"
Gascoyne: "Ich denke, dass das Team in den Jahren zuvor weit zurückgefallen ist. Wir hatten auch einen sehr neuen Motor und ein sehr neues Motorenkonzept. Und wir mussten das Team langfristig und nicht kurzfristig aufbauen. Ich bin der Meinung, dass das Team weiter zurückgefallen ist, als das die Leute realisiert hatten und es braucht Zeit, um das wieder auf die Reihe zu bekommen. Das ist uns gelungen und wir sind definitiv auf dem Weg nach oben."
Frage: "Wie viel hat sich in Bezug auf dieses Jahr verändert?"
Gascoyne: "In Wirklichkeit nicht sehr viel. Wir haben im letzten Jahr sehr viel gearbeitet und das Auto ist eine Weiterentwicklung des letztjährigen Modells. Hoffentlich können wir nun ständig Fortschritte nach vorne machen."
Frage: "Jenson hat im letzten Jahr ganz offensichtlich Probleme gehabt, jetzt scheint er aber ein neuer Mensch zu sein. Bist du zufrieden, wie es bisher läuft?"
Gascoyne: "Er ist sehr glücklich, sehr entspannt und sehr zielorientiert. Er war im letzten Jahr neu im Team und das Auto war sehr schwierig zu fahren. Es lastete jede Menge Druck und Erwartungen auf ihm. Das hat ihn etwas überwältigt. Jetzt hat er ein viel besseres Auto zum fahren, er ist entspannter, mehr fokussiert und nun wird es alles plötzlich ganz einfach."
Frage: "In diesem Jahr habt ihr ein neues Team. Welchen Unterschied hat das ausgemacht?"
Gascoyne: "Das hat mehr Unterschiede ausgemacht als die Leute vielleicht erwartet hatten. Von Renault kommt eine Menge Input und wir haben jetzt in der Fabrik von Enstone Ingenieure von Renault. Wir arbeiten enger mit Frankreich zusammen und sie sind nicht einfach nur ein Motorlieferant für uns. Wir arbeiten jetzt integrierter zusammen. Auch wenn es nur wie ein Namenswechsel aussieht, so steckt doch wirklich mehr dahinter."
Frage: "Es wurde eine Menge über die Kostenreduzierung in der Formel 1 gesprochen. Was ist Deine Meinung dazu?"
Gascoyne: "Das ist ein schwieriges Thema, denn die Top-Teams werden immer so viel Geld ausgeben wie sie haben um konkurrenzfähig zu sein und um gewinnen zu können, müssen sie das auch tun. Ich denke, dass wir sicherstellen müssen, dass wir eine volle Startaufstellung haben und die kleineren Teams überleben können. Meiner Meinung nach gibt es immer noch eine Menge Geld in der Formel 1 aber man muss das vorhandene Geld weise ausgeben. Die Tage, in denen man die Formel 1 ausquetschen konnte und die Teams nicht korrekt managen musste, sind vorbei."

