Mika Häkkinen warnt George Russell: Mercedes ist "das Team von Lewis"

Mika Häkkinen spricht über die seiner Meinung nach schwierige Situation bei Mercedes und erklärt, warum vor allem George Russell Probleme haben dürfte

(Motorsport-Total.com) - Die Mercedes-Ära in der Formel 1 ist erst einmal vorbei. Gewann das Team zwischen 2014 und 2021 noch achtmal in Folge die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft, ging das Team um Lewis Hamilton und George Russell in den beiden vergangenen Jahren komplett leer aus.

Titel-Bild zur News: Alexander Albon, George Russell, Lewis Hamilton, Oscar Piastri

Sieht George Russell im Duell mit Lewis Hamilton 2024 wieder besser aus? Zoom

Auch der letzte Sieg, den Russell im November 2022 in Brasilien holte, liegt inzwischen mehr als ein Jahr zurück. "Mercedes steht am Scheideweg. Über dem Team steht ein so großes Fragezeichen wie lange nicht mehr", erklärt Mika Häkkinen daher gegenüber Bild.

"Nach einem Jahrzehnt voller Erfolge sind die beiden vergangenen Saisons nicht spurlos an den Verantwortlichen und Mitarbeitern vorbeigegangen", glaubt er und erklärt: "Das ist gut so! Man muss jetzt sauer sein. Man muss jetzt wieder diesen unbedingten Siegeswillen entwickeln."

"Das Team muss wieder ein Team werden, dieses blinde Verständnis entwickeln. Das fehlt aktuell", hat der Weltmeister von 1998 und 1999 beobachtet. Vor allem für Russell sei das ein Problem, so der Finne, der seine beiden WM-Titel für McLaren jeweils mit Mercedes-Power im Heck holte.

Er erklärt: "Auch wenn George in seine dritte Saison als Mercedes-Pilot geht, ist es klar, dass es das Team von Lewis ist. Er fährt seit 2013 dort, arbeitet mit vielen der Ingenieure und Mechaniker seit Jahren. Da braucht es keine zehnminütige Analyse von ihm, um das Problem zu erklären."

Häkkinen: Hamiltons gute Saison 2023 keine Überraschung

"Kleinigkeiten wie diese entscheiden in der Formel 1 am Ende darüber, ob du auf der Poleposition stehst oder nicht", so Häkkinen, der im Hinblick auf Hamiltons besseres Abschneiden in der vergangenen Saison daher sagt: "Überrascht hat mich das nicht."

Hamilton wurde WM-Dritter, während sein Teamkollege nicht über Rang acht hinauskam. 234:175 Punkte sprechen klar für den Rekordweltmeister, der die Saison 2022 als WM-Sechster zuvor noch hinter Russell (Platz vier) beendet hatte.


Fotostrecke: Die Teamkollegen von Lewis Hamilton

Häkkinen vermutet in diesem Zusammenhang: "Zum einen wollte es Lewis allen zeigen, nachdem bereits von der Götterdämmerung gesprochen worden war, zum anderen stand und steht George weiterhin unter immensem Druck."

"Wenn du der Teamkollege eines siebenmaligen Weltmeisters bist, sind automatisch auch alle Augen auf dich gerichtet. Es ist egal, ob du aufs Podium gefahren bist, wenn dein Teamkollege gewonnen hat. So ist es bei allen Teams", verrät der 20-malige Grand-Prix-Sieger.

2024 will Mercedes mit dem neuen W15 wieder an die Spitze der Formel 1 zurückkehren. Das neue Auto wird am 14. Februar in Silverstone präsentiert.