• 15.09.2002 19:49

  • von Reinhart Linke

Michelin: Viele unserer Teams waren stark

Obwohl Reifenhersteller Michelin den Italien-Grand-Prix nicht gewinnen konnte, gibt es bei den Franzosen Grund zur Freude

(Motorsport-Total.com) - Nach der Pole Position im Qualifikationstraining zum Grand Prix von Italien verlief das Rennen am Sonntag für Reifenhersteller Michelin enttäuschend. Da beide BMW-Williams-Fahrer vorzeitig ihre Autos mit technischen Defekten abstellen mussten, konnte Michelin nicht mit den Ferrari-Fahrern um den Sieg kämpfen. Bester Michelin-Fahrer war am Ende Eddie Irvine, der 52,579 Sekunden hinter dem Sieger auf Platz drei ins Ziel einfuhr.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda, Eddie Irvine

Freuten sich über Platz drei: Niki Lauda und Eddie Irvine

Dahinter sicherten sich mit den beiden Renault-Fahrern Jarno Trulli (+ 58,219 Sek.) und Jenson Button (+ 1:07.770 Min.) zwei Fahrer auf Michelin-Reifen die Plätze vier und fünf. Folglich kann Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier zumindest bedingt mit dem Rennen in Monza zufrieden sein: "Wir wissen, dass sich die Dinge in diesem Geschäft immer ändern können, ehe das Rennen zu Ende ist. Wir hatten Pech, dass die BMW-Williams' Probleme hatten. Ralf Schumacher führte, aber dann bekam er Motorprobleme und Pole-Setter Juan-Pablo Montoya hatte einige Schwierigkeiten. Das kommt vor. Wir verloren auch Kimi Räikkönen, der gut unterwegs war und am Ende stark gewesen wäre."

"Positiv zu vermerken ist die Leistung von Eddie Irvine, der sehr verdient für Jaguar Racing ein Podiumsresultat erzielt hat", freute sich der Franzose. "Darüber hinaus fuhren die Renault-Fahrer sehr stark und David Coulthard fuhr im McLaren-Mercedes schnelle und konstante Rundenzeiten. Er machte viele Plätze gut, nachdem er wegen seinem frühen Boxenstopp viel Zeit verloren hatte."

Offenbar war der Michelin-Reifen für das 53 Runden lange Rennen auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Monza nicht ganz so gut wie der Bridgestone-Reifen. "Es war klar, dass wir einen Reifen hatten, der für gestern fantastisch war", so der Michelin-Motorsportdirektor. "Im Qualifikationstraining war er gut und auch heute waren einige unserer Partnerteams außergewöhnlich gut unterwegs. Wir konnten keinen weiteren Formel-1-Sieg einfahren, aber wir sammelten nützliche Daten, die uns in Zukunft helfen werden."

Michelin-Formel-1-Projekt-Chef Pascal Vasselon ergänzte: "Es ist eine Schande, dass wir einige unserer Top-Autos verloren haben, aber die, die die Distanz schafften, waren sehr gut unterwegs. Die Jaguars und die Renaults waren auf unseren Reifen gut unterwegs. Jaguar hat riesige Schritte vorwärts gemacht und hat zwei Plätze in der Konstrukteursweltmeisterschaft gut gemacht, während Renault den vierten Platz gefestigt hat. Toyota konnte ebenfalls Fortschritte machen, weil Mika Salo kurz vor Ende noch auf Punktekurs lag, ehe ihn eine Durchfahrtsstrafe stoppte."

In 14 Tagen findet in Indianapolis mit dem Grand Prix der USA das vorletzte Saisonrennen der Königsklasse des Motorsports statt. Wie bereitet sich Michelin auf das Rennen auf dem legendären Indianapolis Motor Speedway vor? "Die Strecke unterscheidet sich von allen anderen", weiß Pierre Dupasquier. "Der Kurs hat einen technisch anspruchsvollen Abschnitt, einen Monaco-Teil und dann gibt es eine lange Gerade, die dem Kurs von Monza ähnelt. Es ist ein Balanceakt, einen Reifen zu entwickeln, der zu allen Streckenteilen passt, aber wir erledigten letztes Jahr sehr gute Arbeit in Indianapolis. Wir arbeiten momentan an neuen Reifen, die beim USA-Grand-Prix verwendet werden sollen."