Michelin und die Krux mit den Reifenmarkierungen

Michelin-Sportchef Pierre Dupasquier hat sich bei Ralf Schumacher entschuldigt - Qualitätsprozesse seiner Meinung nach in Ordnung

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher bekommt an diesem Wochenende zu seiner Gesamtzeit im Qualifying eine halbe Sekunde als Strafe hinzuaddiert, weil es Michelin im Freien Training am Donnerstag verabsäumt hat, an seinem linken Vorderreifen die von der FIA geforderte Markierung anzubringen. Für Michelin war es binnen einer Woche das zweite derartige Missgeschick.

Titel-Bild zur News: Pierre Dupasquier und Ralf Schumacher

Pierre Dupasquier entschuldigte sich höchstpersönlich bei Ralf Schumacher

Am Freitag vor einer Woche crashte Alexander Wurz bei Testfahrten in Le Castellet, weil bei ihm ein Hinterreifen in der falschen Laufrichtung montiert worden war. Ursache damals: Michelin probierte für die FIA ein neues Markierungssystem aus, arbeitete daher parallel mit den alten und den neuen Codes. Dabei ist einem Mechaniker wohl ein Fehler unterlaufen, der zu dem schweren Unfall des McLaren-Mercedes-Testpiloten führte.#w1#

"Die Regel ist, dass die Markierung auf der Außenseite des Reifens sein muss, damit die FIA das überprüfen kann", erklärte Michelin-Sportchef Pierre Dupasquier gegenüber 'Reuters'. "Derjenige, der die Reifen ans Auto montiert, hat die falsch angebrachte Markierung auf der Innenseite gesehen und die Innenseite nach außen hin am Auto angebracht. Das kam ganz einfach daher, dass durch einen Irrtum eine Markierung innen und eine außen war."

Bei Ralf Schumacher fehlten diese FIA-Codes am Donnerstag ganz: "Wir haben uns bei ihm entschuldigt. Dafür gibt es eigentlich gar keine Entschuldigung", so Dupasquier selbstkritisch. Aber: "Man kann sich sicher sein, dass mit unseren Qualitätssicherungsprozessen alles in Ordnung ist, denn wir tun alles, damit so dumme Zwischenfälle nicht passieren, aber manchmal kann es schon vorkommen. Wir hätten es besser machen sollen, gar keine Frage."