Michelin macht Vorschläge
Michelin veröffentlichte eigene Vorschläge, um die Formel 1 auch ohne Einheitsreifen attraktiver und kostengünstiger zu gestalten
(Motorsport-Total.com) - Umbruchsstimmung in der Formel 1 und alle wollen mitmachen. Im Zuge der angedachten Regeländerungen für die Saison 2008 kam auch ein Vorschlag auf den Tisch, der Michelin etwas sauer aufstieß. Künftig solle nur noch ein einziger Reifenhersteller in der Formel 1 vertreten sein. Die Franzosen waren damit überhaupt nicht einverstanden und kündigten Anfang Mai an, "eine Anzahl eigener Vorschläge" zur Kostensenkung zu unterbreiten.

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Pierre Dupasquier ist von den gemachten Vorschlägen überzeugt
Pünktlich zu den Erklärungen von FIA-Präsident Max Mosley, der die Autos für 2005 stark einbremsen möchte, liegen nun die Vorschläge von Michelin auf dem Tisch. Zusammen mit den Partnerteams habe man versucht Lösungen zu finden, welche die Kosten senken und für mehr Spannung sorgen sollen, ohne dass "künstliche Regeln" eingeführt werden müssen.#w1#
Die Vorschläge betreffen ausschließlich den Reifensektor und sollen auch weiterhin für einen Wettbewerb sorgen. Ein Vorschlag der FIA griff Michelin dabei auf. So soll künftig das Qualifying und das gesamte Rennen mit nur einem einzigen Reifensatz bestritten werden. Reifenwechsel bei einem Boxenstopp wären nicht mehr möglich.
Außerdem sollen jedem Fahrer an einem Rennwochenende nur noch zwischen zwei und vier Sätzen an Trockenreifen zur Verfügung stehen. Dabei sollen maximal zwei verschiedene Mischungen zum Einsatz kommen. Dies betrifft auch alle Teams. Während heute die Partner die zwei Mischungen frei aus dem Kontingent des Reifenherstellers wählen können, sollen künftig nur noch zwei Mischungen für alle Teams vorhanden sein.
Auch eine rigorose Testbeschneidung würde Michelin aktiv unterstützen. So würden die Franzosen jedem Team pro Testtag nur noch sechs Reifensätze anbieten. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass sich die Teamchefs oder die FIA auf eine Testbeschränkung einigen können. Michelin ist zuversichtlich, dass die gemachten Vorschläge zum gewünschten Erfolg führen werden.
"Wir glauben, dass die Vorgaben der FIA mit diesen Vorschlägen erfüllt werden", erklärte Michelins Motorsportdirektor Pierre Dupasquier. "Da die Reifen länger halten müssen, werden die Mischungen härter sein. Dadurch werden die Reifen weniger Grip haben und die Geschwindigkeit wird sinken. Um die Kosten aber effektiv zu senken, müssen die Testfahrten beschnitten werden."
"Dies kann durch die Lieferung von weniger Reifen erreicht werden. Ich bin sicher, dass wir die Einsatzkosten der Teams um 50 Prozent senken können. Außerdem würden die harten Reifen weniger Gummiabrieb produzieren, die schmutzige Linige würde der Vergangenheit angehören und Überholmanöver würden begünstigt werden, und das möchten ja alle in der Formel 1."
"Unsere Vorschläge zielen auf drei Bereiche ab", erklärte Michelin-Chef Edouard Michelin, "mehr Sicherheit, eine Kostensenkung und eine Verbesserung der Show - speziell durch mehr Überholmanöver. Diese Vorschläge setzen die Wünsche der FIA um, die Teams haben aber noch immer die freie Wahl ihres Reifenpartners. Diese Freiheit liegt jedem Unternehmen in der Formel 1 am Herzen. Michelin ist daher auch froh, weiterhin mit den seinen Partnern und der Technischen Arbeitsgruppe der Formel 1 zu arbeiten, um den besten Weg zu finden."

