Michael zufrieden mit Bridgestone und Cosworth

Bridgestone und Cosworth statt Michelin und BMW, doch Williams' Technischer Direktor Sam Michael ist auch mit den neuen Partnern zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass die Partnerkombination Bridgestone/Cosworth wesentlich weniger schlagkräftig ist als Michelin/BMW, doch bei Williams ist man recht zuversichtlich, die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben. Sam Michael, der Technische Direktor des einstigen Erfolgsrennstalls, ist bisher jedenfalls recht zufrieden mit den Neuzugängen.

Titel-Bild zur News: Sam Michael

Sam Michael ist sehr zufrieden mit den neuen Partnern Bridgestone und Cosworth

"Ich muss sagen", erklärte er gegenüber 'Crash.net', "dass Bridgestones Reaktionszeiten bis jetzt fantastisch waren. Ihr Ausgangspunkt im November war ohnehin schon nicht schlecht, aber ihre Steigerung über den Winter war wirklich sehr beeindruckend. Ich hoffe, dass das zu guten Resultaten führen wird, denn alles, was sie momentan anpacken, scheint richtig zu funktionieren. Die Formel 1 ist aber relativ, und wenn die Konkurrenz noch schneller entwickelt, liegt man beim ersten Rennen trotzdem zurück."#w1#

Die größte Schwierigkeit der beiden Neo-Bridgestone-Teams Williams und Toyota ist momentan noch, die Reifen konstant im richtigen Temperaturfenster zu halten, um die theoretisch verfügbare Haftung maximal nutzen zu können. Gerade die Hinterreifen bereiten den Ingenieuren noch Kopfzerbrechen, weil sie nach der ersten schnellen Runde nur schwer auf Temperatur zu halten sind.

"Die V8-Motoren liefern um 200 PS weniger Leistung, was die Energiemenge verändert, die in die Hinterreifen geht." Sam Michael

Michael: "Die V8-Motoren liefern um ungefähr 200 PS weniger Leistung, was natürlich die Energiemenge verändert, die in die Hinterreifen geht. Also müssen wir eng mit Bridgestone zusammenarbeiten, was die Mischungen und Laufflächen angeht, um das ganze Setup rund um die Hinterreifen neu abzustimmen", so der Australier.

Cosworth sei diesbezüglich aber sehr hilfreich, denn im Gegensatz zum weit verbreiteten Glauben arbeitet die britische Motorenschmiede offenbar sehr eng mit Williams zusammen. Was Prüfstände, das Getriebe und die Elektronik betrifft, gehen die Williams-Ingenieure bei Cosworth ein und aus und umgekehrt.

"Es war von Anfang an eine unserer wichtigsten Vereinbarungen, nicht einfach zu sagen, dass wir so und so viel Geld auf den Tisch legen, dafür den Motor nehmen und damit wieder abhauen, sondern wir wollen ernsthaft zusammenarbeiten. Cosworth war darüber sehr glücklich, denn sie sehen das genauso, weil sie ihren Motor wieder auf der Landkarte der Formel 1 einzeichnen möchten", sagte Michael abschließend.