powered by Motorsport.com
  • 12.07.2010 10:48

  • von Dieter Rencken

Michael: "Wir konnten uns steigern"

Williams' Technischer Direktor Sam Michael zieht nach dem Rennen von Silverstone ein positives Fazit und spricht über die Entwicklung seines Teams

(Motorsport-Total.com) - Das Stadtrennen von Valencia und der Grand Prix in Silverstone hielten für das Williams-Team einige starke Ergebnisse bereit: Rubens Barrichello beendete beide Grands Prix in den Punkterängen und auch Nico Hülkenberg konnte zuletzt einen WM-Zähler abstauben. Von dieser Sorte möchten Sam Michael und sein Rennstall in den kommenden Wochen und Monaten noch weitere einstreichen, wie der australische Technikchef nach dem Klassiker in Silverstone zuversichtlich zu Protokoll gibt.

Titel-Bild zur News: Sam Michael (Technischer Direktor)

Sam Michael und das Williams-Team konzentrieren sich weiterhin auf 2010

Frage: "Sam, beide Autos kamen in den Punkterängen ins Ziel. Wie lautet dein Wochenendfazit?"
Sam Michael: "Wir hatten erneut ein recht gutes Rennen und müssen nun weiter Druck machen, um uns in diesen Positionen zu etablieren. Es geht jedenfalls alles in die richtige Richtung. In den kommenden Rennen werden wir wieder ein paar neue Kleinigkeiten an den Start bringen. Daran gilt es nun zu arbeiten. Das sollte das Auto und unsere Leistung verbessern."#w1#

Frage: "Ihr hattet an diesem Wochenende ein neues Paket am Start, womit die Fahrer augenscheinlich besser zurecht gekommen sind. Haben die Fahrer bislang nicht das Beste aus ihren Möglichkeiten gemacht oder stellen diese Updates eine große Verbesserung dar?"
Michael: "Letzteres. Dieses Paket unterscheidet sich recht stark von den früheren Spezifikationen."

"Daher müssen sich die Piloten natürlich erst einmal daran gewöhnen. Sie verändern hier und da etwas, um damit klarzukommen. Das Setup ist nun ziemlich anders als vorher, stellt im Rennen aber eine klare Steigerung dar. Das Auto verhält sich besser und die Fahrer können es nun auch besser einschätzen."

Frage: "In Valencia und Silverstone gelang deinem Team der Sprung in die Top 10. Rubens holte zuletzt einen vierten und einen fünften Rang. Ist das in etwa die Region, wo ihr euch befinden wollt?"
Michael: "Das Ziel ist natürlich, dass wir uns kontinuierlich verbessern. Solange wir es schaffen, in der Qualifikation beide Autos in die Top 10 zu bringen, sollten wir im Rennen auch fünf bis zehn WM-Punkte abgreifen können. Das dürfte eine realistische Vorgabe für den weiteren Saisonverlauf sein."

"Das Ziel ist natürlich, dass wir uns kontinuierlich verbessern." Sam Michael

Frage: "Würdest du sagen, dass ihr aktuell auf einem ähnlichen Niveau unterwegs seid, wie das Renault-Team?"
Michael: "Ja. Zumindest, was die beiden vergangenen Rennen anbelangt. Wir hatten im Qualifying zwar nur ein Auto in den Top 10, doch ich bin fest davon überzeugt, dass auch Nico den Sprung in die letzte Teilsession geschafft hätte, wenn er noch von Liuzzi aufgehalten worden wäre. Er hätte das Rennen zumindest von weiter vorne aufnehmen können."


Fotos: Williams, Großer Preis von Großbritannien


Frage: "Wie würdest du die Entwicklung deines Teams beschreiben? Kommt ihr näher an die Konkurrenz heran? Wie sehr fallen eure Verbesserungen ins Gewicht?"
Michael: "Wenn man Red Bull einmal außen vor lässt, dann kann man definitiv festhalten, dass wir uns steigern konnten."

"Wir liegen etwa sieben Zehntel hinter den schärfsten Verfolgern von Red Bull. Der Rückstand auf Red Bull beträgt im Schnitt rund 1,1 Sekunden. Hier in Silverstone waren es ungefähr 1,5 Sekunden, doch auf einer normalen Strecke sollte sich das bei circa einer Sekunde einpendeln."

Frage: "Wie sieht euer weiteres Entwicklungsprogramm aus?"
Michael: "Wir werden dieses Paket sukzessive weiterentwickeln. Wir möchten uns bei jedem Rennen etwas steigern. Dieser Trend soll bis zum Saisonende anhalten."

"Wir werden dieses Paket sukzessive weiterentwickeln." Sam Michael

Frage: "Würdest du sagen, dass dein Team durch das Testverbot und durch den Wechsel zu Cosworth etwas ins Hintertreffen geraten ist?"
Michael: "Ich denke nicht, dass wir eiskalt erwischt wurden. Noch liegt zudem eine lange Saison vor uns."

"Wir haben noch einige Probleme - am gesamten Auto. Auf gewisse Weise ist das ein gutes Zeichen, denn wir können uns also noch wesentlich verbessern. Und das, obwohl wir noch ein paar Schwierigkeiten haben. Wir arbeiten jedenfalls sehr hart daran, um weiterhin Fortschritte zu machen."

Frage: "Wie sieht die aktuelle Verteilung eurer Ressourcen aus? Wie viel investiert ihr schon in das Rennprojekt für 2011?"
Michael: "Im Augenblick konzentrieren wir uns noch hauptsächlich auf die aktuelle Saison und das wird bis fast zum Ende des Rennjahres auch so bleiben. Mit der Entwicklung des FW 33 haben wir natürlich bereits begonnen, doch am FW32 werden wir auf alle Fälle noch bis zu den letzten Überseerennen weiterarbeiten."

Folgen Sie uns!