• 08.04.2003 18:49

  • von Marco Helgert

Michael Schumacher zweifelt Rennergebnis an

Michael Schumacher äußerte Zweifel, ob es in Brasilien gerechtfertigt war, volle Punkte zu vergeben - doch die FIA lag richtig

(Motorsport-Total.com) - Auf der Automesse Automobil International in Leipzig, zweifelte Michael Schumacher das Endergebnis des Brasilien-Grand-Prix an. In einem Interview mit RTL-Kommentator Heiko Waßer sagte er: "Man bekommt die volle Punktzahl, wenn man dreiviertel der Renndistanz absolviert hat - das waren 54 Runden. Es sind zwar 55 Runden gefahren worden, es wurden aber zwei abgezogen. Aufgrund dessen war ja Räikkönen Sieger."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher zweifelt an der Punktevergabe in Brasilien

Die FIA legte dar, dass 54 Runen absolviert wurden, womit die 75 Prozent überschritten wurden. Dies lässt Michael Schumacher aber so nicht gelten: "Wenn man es so darstellt, dass ja mehr Runden gefahren worden sind, müsste ja Fisichella der Sieger sein", so der Deutsche. Einen Protest von Ferrari sollte man indessen nicht erwarten, da es eine unsportliche Geste darstellen würde.

Zerpflückt man den zuständigen Artikel 154 des Sportlichen Reglements, so handelte die FIA richtig. Zitat aus dem Reglement: "Das folgende Prozedere (nach einem Abbruch; Anm. d. Red.) variiert mit den komplettierten Runden des Führenden zum Zeitpunkt des Abbruchsignals." Zum Zeitpunkt des Abbruches führte Giancarlo Fisichella, und dieser hat 54 Runden absolviert, was mehr als 75 Prozent der Gesamtdistanz sind.

Damit tritt Fall "C" des Artikels 154 in Kraft, dessen Regelung wie folgt lautet: "Die Autos werden direkt in den parc fermé geschickt, und das Rennen wird zu dem Zeitpunkt als beendet erklärt, als der Führende zwei Runden vor dem Abbruchsignal die Linie überquerte."

Das war Kimi Räikkönen, und es spielt keine Rolle, wie viel Prozent zu diesem Zeitpunkt absolviert wurden, denn die Kriterien, wer zum Sieger erklärt wird und ob es volle oder halbe Punkte gibt, sind zwei verschiedene. Michael Schumacher liegt mein seiner Einschätzung also daneben, und die Wertung des Brasilien-Grand-Prix geht mit dem Sportlichen Reglement konform.