• 28.10.2001 14:00

Michael Schumacher hat Spaß auf heimischer Kart-Bahn

Während sich die anderen Fahrer nicht trauen den Ferrari-Star anzusprechen, genießt dieser das Kartfahren

(Motorsport-Total.com/dpa) - Michael Schumacher genoss den Ausflug in seine Vergangenheit in vollen Zügen. In der stillgelegten Kiesgrube von Kerpen-Manheim kostete der Formel-1-Weltmeister nicht nur jede Runde im Kart auf dem Erftlandring aus, sondern erfreute sich auch an der persönlichen Pflege des für ihn im Moment eher ungewöhnlichen Gefährts. Und trotz eines Großaufgebots an Medienvertretern blieb der Kerpener auf seiner Heimatbahn entspannt und gut gelaunt.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher repariert sein Kart

Schumacher: "Beim Kart muss man das Auto selbst präparieren."

Wenngleich eine Wand von Kameras den Blick auf den Ausnahmefahrer verhinderte, so war Schumacher doch wenigstens zu hören: "Es macht mir sehr viel Spaß hier. Die Umstellung von der Formel 1 zurück zum Kart ist eine große Herausforderung für mich." Davon konnten sich die Schumi-Fans bereits beim Einfahren überzeugen: Den ungewollten Ausflug in das Kiesbett korrigiertr Schumacher zusammen mit einem Helfer und trug das Gefährt in das Fahrerlager.

Dort erledigte der Ferrari-Pilot im üblichen roten Outfit das, was ihm im richtigen Formel-1-Leben die Mechaniker abnehmen: Vergasereinstellungen oder Wasserpumpe austauschen. "Beim Kart muss man das Auto selbst präparieren, in der Formel 1 hat man dafür einen Stab von Ingenieuren", erklärte Schumacher.

In Kerpen liegen die automobilen Ursprünge des vierfachen Formel-1-Champion. Vater Rolf war hier Bahnleiter, Mutter Elisabeth betrieb die Kart-Bahn-Gaststätte. Mit seinem Bruder Ralf holte sich Michael hier das Rüstzeug für seine beispiellose Karriere. Auch im Fahrerlager stößt Schumacher Schritt für Schritt auf seine Anfänge: "Ich treffe hier immer noch Kollegen von früher."

Der Star der Kart-Weltmeisterschaft überstrahlte alle und bekam dies zu spüren. "Die anderen Fahrer trauen sich nicht, mich anzusprechen. Das merke ich schon", sagte er. Bei einem Durchschnittsalter von unter 20 Jahren ist "Schumi" fast schon ein Oldie. "Ich kann eigentlich nur verlieren als Formel-1-Weltmeister. Aber das stört mich nicht. Ich bin vor allem des Spaßes wegen hier", meinte er.

Dafür hat die Startnummer 30 die volle Unterstützung seines italienischen Arbeitgebers, der dafür den Kart-Zirkus als weitere Werbeplattform befahren darf. Doch die Terminhatz fand auch in der fast geruhsamen Kart-Welt kein Ende: Direkt nach dem letzten Rennen stand in Italien ein Fußballspiel zu Gunsten der Welthungerhilfe auf
dem Plan Schumachers.