• 16.11.2013 02:08

  • von Christian Schrader

Michael: Risiko mit Magnussen "unvermeidlich"

Der McLaren-Sportdirektor rechtfertigt die Richtigkeit der Verpflichtung des jungen Dänen aus dem Nachwuchsprogramm - Perez "sehr beeindruckt" von Button

(Motorsport-Total.com) - Noch zweimal wird Sergio Perez in dieser Saison im McLaren sitzen. Im kommenden Jahr ersetzt Kevin Magnussen den Mexikaner - ein Fahrerwechsel, der für sehr viel Aufsehen und Diskussionsstoff sorgt. McLaren-Sportdirektor Sam Michael musste sich rund um den Großen Preis von Austin Fragen der Journalisten aussetzen und die Verpflichtung des jungen Dänen, dem aktuellen Meister der Formel Renault 3.5, rechtfertigen.

Titel-Bild zur News: Sam Michael

Sam Michael rechtfertigt die Verpflichtung von McLaren-Junior Kevin Magnussen Zoom

Warum ist die Entscheidung, Perez mit Magnussen zu ersetzen, die richtige? "Du schaust und beurteilst, wo deine Entwicklungsmöglichkeiten sind, und wo du denkst, dass du dich verbessern kannst", entgegnet Michael auf der Pressekonferenz zum Austin-Grand-Prix. "Und die interne Ansicht ist, dass wir uns mit Magnussen verbessern könnten", bekräftigt der Australier.

Lobende Worte hat der Sportdirektor im gleichen Atemzug für seinen scheidenden Piloten Perez übrig. "Checo macht momentan einen fantastischen Job, wenn man den Druck berücksichtigt, unter dem er steht", betont Michael. "Er behält einen klaren Kopf und geht damit sehr professionell um. Sein Ansatz in den vergangenen Rennen, und erst bei diesem (seinem "Heimrennen"; Anm. d. Red.), ist also sehr lobenswert. Es war selbstverständlich eine Diskussion, die schon seit einiger Zeit im Gange war. Es wird immer schwierig, wenn du so einen Anruf tätigen musst", gibt er zu.

Button skeptisch, Michael nicht

Glücklich zeigt sich Michael mit dem Young-Driver-Programm von McLaren, "das mit Talenten gesegnet ist" und dem auch Lewis Hamilton entstammt. "Kevin ist einfach der erste von den Jungs aus diesem Pool", so Michael weiter. "Ich bin einigen Fahrern in meiner Formel-1-Zeit begegnet und wenn du solche Fahrer siehst, dann ist es sehr wichtig, dass du reagierst und aus diesen Möglichkeiten das Optimum herausholst", weiß er.


Fotostrecke: Magnussen - Kleiner Däne ganz groß

Jenson Button zeigte sich zuletzt ob der Verpflichtung von Magnussen skeptisch, vor allem bezüglich der einschneidenden Änderungen der Regularien, die er nun mit einem unerfahrenen Rookie an der Seite angehen muss. Michael hebt hervor, dass man dabei wohlüberlegt abgewogen habe und sieht darin im Gegensatz zu seinem Piloten keinen Nachteil. "Ich denke, wir haben all diese Dinge berücksichtigt, einschließlich des Tests, den er für uns bereits gemacht hatte, die Simulator-Arbeit, seine Performance in den unteren Kategorien und jede Art von Arbeit, die wir im Zeitraum von jetzt bis zum Start der kommenden Saison machen können", entgegnet Michael.

"Ich denke, mit den Regeländerungen - und es ist eine große Änderung bei den Antriebseinheiten und der Aerodynamik - wird die Art zu fahren ganz anders sein. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt bereits viel im Simulator gearbeitet und es ist vermutlich eine gute Möglichkeit für einen Wechsel", ist seine Sicht der Dinge. Man könnte dabei in zwei völlig verschiedene Richtungen argumentieren, betont Michael, "aber schlussendlich sind vier Reifen auf dem Boden, die du so schnell wie möglich um den Kurs fahren musst", probiert er sich an einer Herberger-Weisheit.

Perez lobt seinen Noch-Teamkollegen

"Wir haben eine gute Balance mit Jenson, einem Weltmeister, der sehr erfahren ist, und wenn du das Risiko mit einem jungen Fahrer eingehst - weil es unvermeidlich ist -, dann ist es eine gute Zeit, um es zu tun", so Michael weiter.

Indes lobt Perez seinen Noch-Teamkollegen Button in den höchsten Tönen. "Er ist ein großartiger Typ, ich wünsche ihm alles Gute. Die Leute unterschätzen die Arbeit, die er in diesem Jahr geleistet hat. Ich hoffe wirklich, dass er ein konkurrenzfähiges Auto bekommt und zeigen kann, zu was er in der Lage ist", so der Mexikaner. "Ich bin sehr beeindruckt über den Job, den er mit unserem diesjährigen Auto gemacht hat." Ob Perez das gleiche auch seinem Nachfolger Magnussen wünscht, lässt er an dieser Stelle offen...