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MF1 Racing plant große Entwicklungsschritte
Der jüngst vorgestellte M16-Bolide ist zwar ein völlig neues Auto, doch im Laufe der Saison sollen zahlreiche weitere Verbesserungen entwickelt werden
(Motorsport-Total.com) - Bisher trat James Key nur als ein Ingenieur des Jordan-Teams auf, doch für 2006 gibt er seine Premiere als Technikchef bei MF1 Racing. Unter seiner Federführung entstand der M16, das erste eigene Formel-1-Auto des Teams, denn im Vorjahr waren modifizierte Jordan-Chassis im Einsatz. Umso aufgeregter war der Brite, der erst im November die Rolle des Technisches Direktors übernahm.

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Mit dem M16 möchte MF1 Racing die Lücke zur Spitze schließen
Sein Erstentwurf ist ein konservativer Bolide, der klar dokumentiert, dass sich das Team noch in einer Lernphase befindet. "Wir durchliefen im vergangenen Jahr eine Übergangszeit", erklärte Key. "Wir hatten nur wenig Zeit, dieses Auto zu entwerfen und zu produzieren, zudem haben einige Leute in diesem Unternehmen dies zum ersten Mal gemacht. Die Leistung war fantastisch, das gesamte Team arbeitete unglaublich hart."#w1#
Die Zielsetzung für die bald beginnende Saison ist nicht euphorisch, aber positiv. "Mit der Mechanik bin ich sehr zufrieden, auf der aerodynamischen Seite haben wir auch gute Fortschritte gemacht, was ein wichtiger Schritt ist, um konkurrenzfähiger zu sein", fuhr er fort. "Wir müssen realistisch sein - wir werden nicht um die Spitze mitfahren, jedenfalls nicht sofort -, aber ich denke, dass wir die Lücke ein wenig schließen können. Aber das ist alles relativ. Ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten Schritt gemacht haben, aber wir müssen abwarten, was die anderen erreicht haben."
Zahlreiche Parameter galt es zu bedenken
Die Aufgabe für das Designteam bei MF1 Racing war dabei nicht die einfachste, da der EJ15B nur eine verbesserte Version des Autos des Jahres 2004 war. So mussten die Mannen um James Key Entwicklungsschritte von zwei Jahren auf einmal machen. "Es ist komplett neues Auto", erklärte er. "Wir haben viel vom EJ15B gelernt, das wurde genutzt, um den M16 zu entwickeln."

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Der MF1-Racing-Toyota M16 soll das Team weiter nach vorn bringen Zoom
Vor allem der Motor erforderte zum Teil aber neue Denkansätze. "Der V8 bringt für alle Teams eine neue Situation mit sich", erklärte der Brite. "Das Verbauen in das Auto verändert die Herangehensweise an verschiedene Bereiche. Auch die Rückkehr der Reifenwechsel spielt da eine Rolle. Das alles bedingte Änderungen an der Architektur des Autos, auch die Front des Autos wurde anders, das wird nach einigen Rennen offensichtlich werden."
Die Erfahrung des Vorjahres bedingte zudem weitere Änderungen, die mit bloßem Auge kaum zu sehen sind. "Das Getriebe ist völlig neu, und die Hinterradaufhängungen sind auch anders", fuhr Key fort. "Wir haben die Gelegenheit genutzt, so viel wie möglich nach vorn zu bringen, um die Verkleidung enger gestalten zu können." Heraus kam eines der schlanksten Heckpartien der neuen Formel-1-Boliden.
Die Arbeit bei MF1 Racing wird nicht weniger
Der Erfolg eines Formel-1-Boliden steht und fällt in der heutigen Zeit aber mit der Aerodynamik. "Wir haben uns aerodynamische Ziele gesteckt", so Key. "Es ist nicht so einfach. Wenn man einfach nur den Heckflügel weniger steil stellt, um weniger Widerstand zu haben, so wird man dadurch allein nicht schneller. Wir mussten also einen effizienteren Weg entwickeln. Wir haben die Vorgaben sehr früh im Entstehungsprozess aufgestellt und sie erreicht."

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Die ersten Runden von Christijan Albers in Silverstone verliefen problemlos Zoom
Die späte Vorstellung des M16, er ist immerhin eines der letzten Autos für 2006, die vorgestellt wurden, soll aber kein Nachteil sein. "Die Heckpartie erprobten wir bereits im Hybridauto, auch das Getriebe und die Aufhängungen waren dort schon verbaut", erklärte der Technische Direktor. "Bisher erlebten wir keine grundlegenden Probleme, das gibt viel Zuversicht. Auf die Kühlung haben wir besonders geachtet. Natürlich wird es einige ärgerliche Probleme geben, aber ich denke nicht, dass sie wirklich schwerwiegend sein werden."
Die Entwicklung geht aber schon jetzt weiter, Stillstand kann man sich in der Formel 1 nicht leisten. "Durch die zeitlichen Einschränkungen und die Art, wie wir aufholen mussten, müssen wir einige Gebiete natürlich noch verbessern", verriet er. "Auf der aerodynamischen Seite steht noch viel Arbeit an. Im Laufe der Saison könnten also einige große Verbesserungen kommen. Das könnte auch das Aussehen des Autos stark verändern. Auch für die Mechanik haben wie viele Ideen, uns wird die Arbeit also nicht ausgehen."

