Mercedes zahlt drauf: Schumi-Merchandising als Flop
Die Zahlen beweisen, dass sich der Schumacher-Coup für Mercedes zumindest in Sachen Merchandising keineswegs rentiert hat
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumachers enttäuschende Comeback-Saison lässt folgende Frage aufkommen: Hat sich der Coup für Mercedes gelohnt? Vielleicht, denn trotz der mäßigen Erfolge des Deutschen war die Publicity vor allem vor dem Saisonstart überwältigend, die Marke mit dem Stern stand ständig im Scheinwerferlicht.

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Ausnahmeerscheinung: Die Schumi-Fanartikel erwiesen sich als Flop
Dennoch ist eines klar: In punkto Merchandising war die Verpflichtung Schumachers definitiv kein Renner. Vor der Saison witzelte Manager Willy Weber noch: Wenn Schumi-Mützen übrig bleiben, "dann setze ich mir zur Not selbst eine auf". Wenig später war der Hochmut längst verklungen. "Es gibt eine gewisse Schumi-Müdigkeit", gestand Weber gegenüber 'Bild'. "Früher gab's ganze Tribünen voll mit den Ferrari-Rotkäppchen. Jetzt kann ich die silbernen Mützen an einer Hand abzählen."
Ein Bericht des 'Express' untermauert nun Webers Behauptung: Mercedes zahlt in Sachen Formel-1-Merchandising trotz Schumi-Faktor drauf - das belegen die Zahlen der vier Produzenten ARS (Italien), TARS (Türkei), Pricesport (Spanien) und Brandand (England). Pro Rennen gibt Mercedes für bis zu acht Verkäufer und Einkaufspreise durchschnittlich 50.000 Euro aus, zusätzlich verrichtet man bei Patrick McNallys Firma Allsport rund 21.500 Euro Standmiete - diese Kosten spielt man laut 'Express' nicht wieder ein.
Woran es liegt, dass die Schumi-Produkte Landenhüter sind, beweist das Verkaufsranking. Da liegt Red Bull mit Einnahmen von 90.000 bis 100.000 Euro pro Rennen überraschenderweise sogar vor Ferrari. Das italienische Traditionsteam nimmt pro Rennen 70.000 bis 80.000 Euro ein. Daraus lässt sich schließen: Beim Merchandising ist Erfolg offenbar wichtiger als Prestige. Das muss nun auch Schumi erfahren.

