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Mercedes will Antonelli nicht verheizen: Wolff sichert dem Youngster Zeit zu
Mit Kimi Antonelli hat Mercedes in der Formel 1 einen absoluten Youngster in seinen Reihen - Teamchef Toto Wolff will dem 18-Jährigen genügend Zeit geben
(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat einen Drei-Jahres-Entwicklungsplan für seinen Nachwuchsfahrer Kimi Antonelli vorgestellt. Dabei sprach er über die Herausforderungen, mit denen Rookie-Fahrer in der modernen Formel 1 konfrontiert sind - insbesondere im Hinblick auf das Reifenmanagement, das inzwischen eine entscheidende Rolle für die Rennpace spielt.

© LAT Images
Toto Wolff will Kimi Antonelli die nötige Zeit geben Zoom
Die Aussagen des Österreichers folgen auf Antonellis erstes Podium in der Formel 1 beim Großen Preis von Kanada, wo der junge Italiener als drittjüngster Fahrer aller Zeiten in einem Grand Prix unter die Top 3 fuhr. Wolffs Vertrauen in Antonelli basiert auf dessen eindrucksvoller Karriere im Kartsport - der Italiener ist bereits seit seinem elften Lebensjahr Teil des Mercedes-Nachwuchsprogramms.
"Kimi ist seit seinem elften Lebensjahr in unserem Junior-Programm, und man kann heutzutage Talent - ich würde sagen ab dem Alter von zehn Jahren - erkennen, wenn die Kinder in internationalen Kart-Serien starten", erklärt Wolff im Podcast Bloomberg Hot Pursuit!. "Wir haben eine gute Gruppe an Talentspähern in unserem Mercedes-Benz-Juniorprogramm, und das ist wichtig. Im Grunde funktioniert das wie Fußball- oder Tennisakademien, die Talente sehr früh identifizieren."
Moderne Formel 1 erfordert Geduld
Antonelli zeigte schon früh ein außergewöhnlich hohes Leistungsniveau - für Wolff ein klares Indiz für Titelpotenzial. "Wenn ein Kind mit acht Jahren anfängt und sich bereits mit älteren Kindern messen kann, ist das ein gutes Zeichen. Wenn dieses Kind dann ein Jahr früher als alle anderen Meisterschaften gewinnt, ist das ein weiteres gutes Zeichen. Und Kimi hat durchweg in allen Klassen gewonnen. Das ist schon sehr außergewöhnlich", so Wolff weiter.
Doch die Formel 1 habe sich in den letzten Jahren gewandelt, betonte der Teamchef - vor allem durch die zunehmende Komplexität beim Reifenmanagement, mit dem Rookies oft zu kämpfen hätten. Im Vergleich zu McLaren-Pilot Oscar Piastri glaubt Wolff, dass Antonelli in drei Jahren ein Titelkandidat sein könnte.
"Es ist heute extrem schwierig, die Reifen richtig zu managen. Es geht nicht nur darum, wie schnell du über eine Runde oder ein ganzes Rennen bist, sondern wie du die Reifen so nutzt, dass du möglichst schnell fahren kannst, ohne zu rutschen oder sie zu überhitzen - denn dann verlierst du massiv Zeit. Und das ist die größte Hürde für junge Fahrer."
Antonelli muss Strecken lernen
"Ein gutes Beispiel ist Piastri, der die WM anführt. Es hat eineinhalb Jahre gedauert, bis er auf dem Niveau von Lando Norris war. Und jetzt ist das erste Jahr, in dem er ihm überlegen ist. Und das hat, denke ich, viel mit dem Reifenmanagement zu tun."
Antonelli liegt aktuell mit 63 Punkten auf Platz sieben der Fahrerwertung in seiner Debütsaison. Auch wenn ihm die Strecken des F1-Kalenders 2025 noch nicht vertraut sind, zeigt er eine starke Konstanz. "Bei Kimi ist es so, dass er viele Strecken noch nicht kennt - Montreal war sein erstes Mal dort - und das bedeutet einen großen Nachteil. Aber das Auto war gut, und er konnte schnell sein."
"Ja, man muss das Ganze wohl als Drei-Jahres-Programm betrachten und sagen: So lange braucht ein junger Fahrer, um mit den erfahrenen Teamkollegen mitzuhalten - die ebenfalls extrem schnell sind. George [Russell] ist heute einer der besten Fahrer in der Formel 1. Man muss jungen Fahrern einfach Zeit geben. Man muss akzeptieren, dass es schwierige Wochenenden gibt, dass es zu Leistungseinbußen kommt - aber das gehört einfach dazu."
Langfristige Pläne mit Antonelli
Wolff erteilte der Idee von regelmäßigen Fahrerwechseln im Team eine klare Absage und bekräftigte, dass Mercedes jungen Fahrern eine langfristige Perspektive bieten will. "Ich denke, wenn man sich bei einem Talent richtig entschieden hat, muss man sich sehr bewusst sein, wen man ins Auto setzt. Und wenn dieser junge Fahrer viel Potenzial zeigt, dann muss man ihm auch die Zeit geben, sich zu entwickeln. Das tun wir bei Kimi."
"Es gab viele Stimmen, die gesagt haben: 'Wie kann man einen 18-Jährigen ins Auto setzen?' Vor allem in ein Mercedes-Cockpit - das ist nicht wie bei einem kleineren Team, wo man unter dem Radar bleibt. Hier wirst du direkt in ein Umfeld katapultiert, in dem man Podien und Siege von dir erwartet. Aber das ist unsere Philosophie. Wir würden niemandem ein Cockpit geben, wenn wir nicht daran glauben würden, dass er ein zukünftiger Champion sein kann."


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