Mercedes verteidigt sich nach Motorschäden
Zweimal binnen neun Tagen ist bei Kimi Räikkönen ein Motor in die Luft gegangen, Mario Illien sieht aber keinen Grund zur Beunruhigung
(Motorsport-Total.com) - Mit zwei Motorschäden in den Freien Trainings in Magny-Cours und zuletzt in Silverstone erlitten Kimi Räikkönens Hoffnungen auf den Fahrer-WM-Titel einen empfindlichen Dämpfer. Mercedes steht damit als Motorenhersteller natürlich in einem äußerst schiefen Licht. Motorenbauer Mario Illien sieht aber noch keinen Grund zur Beunruhigung.

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Mario Illien sieht die Motorenschäden bei Räikkönen nicht allzu dramatisch
"Das soll jetzt keine Entschuldigung sein, aber vor Magny-Cours 2005 hatten wir ein Jahr lang keinen Motorschaden", sagte der Schweizer. "Es sieht natürlich nicht sehr gut aus, dass wir jetzt innerhalb einer Woche gleich zwei hatten, aber Fakt bleibt, dass wir davor ein Jahr lang keine Probleme hatten." In Silverstone ist der Antrieb der Ölpumpe kaputt gegangen. Illien: "So etwas hatten wir zum letzten Mal vor fünf oder sechs Jahren an Mika Häkkinens Auto."#w1#
Aber wenn nur der Antrieb der Ölpumpen defekt war und nicht der gesamte Motor, warum hat man dann das Triebwerk nicht einfach repariert? Das späte Auftreten des Gebrechens am Samstagmorgen verhinderte dies: "Den ganzen Antrieb umzubauen hätte länger gedauert als ein Wechsel des Motors. Jetzt müssen wir untersuchen, was tatsächlich los war. Das sollte nicht passieren und ist im WM-Kampf auch keine Hilfe", erklärte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.
Natürlich wurde der fragliche Motor sofort ins Werk geschickt, doch selbst die genaue Analyse blieb zumindest laut 'Autosport-Atlas' ergebnislos. Illien bestätigte dies: "Der Schaden der Teile war so gravierend, dass es fast unmöglich war, eine Untersuchung der kaputten Lager durchzuführen", teilte der 55-Jährige mit.
Allzu harte Kritik an Mercedes halten die Stuttgarter dennoch nicht für gerechtfertigt: "Man konzentriert sich jetzt natürlich auf die letzten zwei Wochenenden, das ist ganz klar", betonte Haug. "Aufgeben tun wir sicherlich nicht." Allerdings wird es mit Sicherheit schwierig, die Fahrer-WM noch zu drehen, denn 26 Punkte Rückstand bei acht noch zu fahrenden Rennen hat in der Geschichte der Formel 1 noch nie ein Pilot aufgeholt...

