Friesacher als dritter Fahrer zu Jordan-Toyota?

Weil sein Stammcockpit bei Minardi-Cosworth gewaltig wackelt, könnte Patrick Friesacher als dritter Mann zu Jordan-Toyota wechseln

(Motorsport-Total.com) - Im Vorfeld des Rennens in Silverstone am vergangenen Wochenende sickerte erstmals durch, dass es um die Formel-1-Zukunft von Patrick Friesacher nicht allzu gut bestellt ist. Die Sponsoren des Österreichers sind mit ihren Zahlungen um anderthalb Monate im Rückstand, weshalb Friesacher schon in Hockenheim nicht mehr dabei sein könnte.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart und Patrick Friesacher

Friesachers Vertrag mit Minardi-Cosworth könnte bald null und nichtig sein...

Teamchef Paul Stoddart hatte kürzlich ein Ultimatum gestellt und neuerlich betont, dass jeder Fahrer bei Minardi-Cosworth für sein Cockpit zahlen muss. Genaueres konnte der Australier aber auch nicht verraten. Schwammig obendrein das Statement von Friesacher-Manager Thomas Frank: "Wir arbeiten auf Hochtouren, ich bin ständig am Telefon. Wann die Entscheidung fällt, kann ich nicht sagen", teilte er auf Anfrage der 'apa' mit.#w1#

Friesacher fährt schon jetzt zum Billigtarif

Erschwerend kommt hinzu, dass Friesacher bei Minardi-Cosworth ohnehin zum Billigtarif fährt, weil sich das italienische Team vor Saisonbeginn eigentlich schon mit dem Dänen Nicolas Kiesa einig war. Der Deal platzte jedoch in letzter Sekunde, wodurch unerwartet der 24-jährige Kärntner zum Zug kam. Dass es jetzt auch noch zwischen Friesacher und seinem Manager heftig kriselt, ist in der angespannten Situation kaum hilfreich.

Von einem 'F1Total.com'-Boxengassenreporter auf seine Zukunft angesprochen, reagierte der zweifache Formel-3000-Sieger zuletzt in Silverstone entnervt: "Ich kann dazu nichts sagen", erklärte er. "Zu mir hat bis jetzt keiner etwas gesagt. Wenn Thomas (Frank; Anm. d. Red.) und Paul (Stoddart, Anm. d. Red.) etwas sagen, okay, aber zu mir hat noch niemand etwas gesagt. Das alles interessiert mich ziemlich wenig. Das ist die Aufgabe von anderen Leuten, aber nicht von mir. Ich gehe davon aus, dass ich in Hockenheim fahren werde."

Doornbos wahrscheinlicher Nachfolger von Friesacher

Als möglicher Ersatzmann scharrt schon der Niederländer Robert Doornbos in den Startlöchern, dessen Förderer Harry Muermans, ein wohlhabender Geschäftsmann, bereit wäre, viel Geld auf den Tisch zu legen. Muermans soll sich angeblich auch bereits mit Stoddart getroffen haben. Doornbos ist derzeit dritter Fahrer bei Jordan-Toyota, gilt auch als heißer Anwärter auf ein Stammcockpit bei den Gelben in der kommenden Saison, möchte aber auch 2005 noch einige Rennen bestreiten.

Sollte Doornbos tatsächlich schon ab Hockenheim Friesacher ablösen, wäre für letzteren freilich ein Platz als dritter Mann bei Jordan-Toyota frei. Diese Möglichkeit hat Friesacher-Manager Frank erkannt. Gestern Nacht soll erstmals Kontakt zum Rennstall des russischen Milliardärs Alexander Shnaider hergestellt worden sein. Bereits diesen Winter hätte Friesacher ja für Jordan-Toyota testen sollen, durch den Verkauf des Teams von Eddie Jordan an Midland ist es dazu aber nicht gekommen.